Die ehemaligen Klassenkameraden Felix Ermer, Viktor Dik und Jonas Hillebrecht haben letztes Jahr die Brooklyn Soap Europe UG gegründet, um stylische Männerpflegeprodute anzubieten, die komplett auf pflanzlicher Basis hergestellt werden. Die Idee haben Felix und Viktor von ihrem New York Aufenthalt mitgebracht, wo solche Produkte selbst auf Wochenmärkten zu hohen Preisen angeboten werden. Solche Produkte sind dort schon Tradition. Ich habe bereits 2006 hier im Blog über Kiehl´s berichtet, die mit ihren hochwertigen Hautpflegeprodukten in eher minimalistischer Aufmachung einen Topseller nach dem anderen kreieren.
Es stellt sich eine wesentliche Frage: Wie will man als StartUp ohne nennenswertes Marketingbudget solche hochpreisigen Produkte erfolgreich an den Mann bringen? Schliesslich kostet eine 300ml Flasche Shampoo stolze 23,90 EUR. Die Gründer von Brooklyn Soap Europe haben sich einige Gedanken dazu gemacht. So haben sie nicht nur eine “weltmännische” coole Marke mit passendem Design entwickelt, sondern spielen auf der gesamten Tastatur des Storytellings. Neben der Gründerstory gibt es auch bald ein Online-Magazin für Männer.
Obwohl das Geld knapp ist, haben sie einen eigenen Laden im Hamburger Schanzenviertel eröffnet, um mit den Kunden direkt in Kontakt treten zu können. Neben dem eigenen Laden und Onlineshop suchen sie in ganz Deutschland passende Einzelhändler und Vertriebspartner, die ihre Produkte verkaufen. Dabei sind auch zahlreiche Anbieter für Männermode und -accessoires. Das ist clever. Denn hier erscheinen die Produkte von Brooklyn Soap im Verhältnis zu den anderen Produkten im Sortiment preislich günstig. Ausserdem stehen sie nicht in Konkurrenz zu vielen anderen Pflegeprodukten. Das erhöht den exklusiven Charakter des Produktes und rechtfertigt damit hohe Preise.
Bei kleinen Verpackungsgrößen wirkt der Preis für die Brooklyn Soap Produkte ebenfalls gemäßigt, sowie beim Traveler´s Kit mit drei 50 ml Flaschen für 14,90 EUR. Zudem haben die Kunden damit die Gelegenheit, die Produkte auf Reise zu testen, um anschließend die Großpackungen bestellen zu können. Das ist ein perfekter Einstieg. Genauso clever ist, dass zahlreiche Produkte im Onlineshop aktuell nicht verfügbar sind (Knappheitsmarketing). Das passt zur Story, dass die Produkte frisch hergestellt werden (von einem kleinen Hersteller in Braunschweig). Frische Produkte sind nicht immer erhältlich. Das leuchtet jedem ein.
Wichtig ist auch die Inszenierung. So ist Brooklyn Soap jüngst Werbepartner der Hotrod-Citytours geworden. Das ist ebenfalls eine coole Gründerstory. Die Entwickler dieser rassigen Seifenkisten hatten die Idee, ihre Produkte via Stadttouren zu vermarkten. Das passt einfach. Neben der regionalen Ansprache zielen die Gründer von Brooklyn Soap auch gleich auf Kunden außerhalb Deutschlands. Hierbei hilft die international klingende Marke und Webauftritt. Ein Spagat, der gelingen könnte.
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[…] erscheinen, wie ich das z.B. am Beispiel der Brooklyn Soap Company anhand verschiedener Beispiele veranschaulicht habe. So gehört die Produktpräsentation im Geschäft oder auf der Homepage genauso dazu, wie die […]