Es war schon bitter, dass die neue Fernsehshow “Die Höhle der Löwen” gestern abend gegen die Liveübertragung des Champion League Qualifikationsspiels “FC Kopenhagen – Bayer 04 Leverkusen” antreten musste. Auf der anderen Seite kann man gleich eine Erklärung liefern, wenn die Einschaltquoten nicht die Erwartungen erfüllen (was allerdings bei der ersten Sendung nicht der Fall war). Und letztlich können die Interessierten auf VOX NOW “nachsitzen”, wie das bisher schon fast 12.000 Menschen gemacht haben. Und wie war nun die erste Show des in Großbritannien und den USA bewährten Formates?
Die erste Folge der Show hat aus meiner Sicht viel geboten. Sie bildete, soweit das in einer Fernsehshow mit der besonderen Dramaturgieanforderung überhaupt möglich ist, ganz gut ab, wie ein Pitch vor mehreren Business Angels und Investoren ablaufen kann. Das bedeutet, jeder Business Angels redet mit, egal ob er von dem Produkt oder Markt Ahnung hat oder nicht. Denn jeder Business Angel ist (bei einem B2C-Geschäftskonzept) auch immer ein potentieller Kunde. Und so prüft er aus Kundensicht das Produkt oder Angebot auf Herz und Nieren. Dabei kann natürlich viel Schief gehen, wie Michael Brümmer, Erfinder des „Brümmi easysafe“, live erleben musste. Und auch Anke Domaske von Qmilk musste sehr viel Kritik zu ihrer neuen Kosmetikserie einstecken.
Zudem will ein Business Angels vieles über Geschäftsmodell, Kalkulation, bisherige Verkaufserfolge etc. erfahren. Das kann für einen Gründer in einer öffentlichen Fernsehshow schon schwierig werden. Das musste Sven Schaller, Erfinder der Allergo-Matratze, live erleben. Nur, weil er seine Kalkulation offen legte (und zwar öffentlich im Fernsehen), waren die potentiellen Investoren bereit, mit ihm in die Verhandlung einzusteigen. Allerdings erklärten die ihm schnell, dass seine Kalkulation eigentlich nicht geheim sei, sondern eigentlich jeder Kunde nachvollziehen könne. Das stimmt allerdings nicht immer und deshalb finden Pitching-Veranstaltungen mit Business Angels i.d.R. in geschlossener Gesellschaft statt und jeder Besucher muss eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschreiben (und das ist auch gut so!).
Hart kann es (in der Show) werden, wenn sich die Business Angels verbünden und gemeinsam ein Angebot abgeben, ohne das Konkurrenz durch andere Business Angels entsteht. So wurde Sven Schaller das Angebot von drei Investoren gemacht, 60 % Beteiligung an der Matratzen-Firma für 95.000 EUR zu erhalten. Da musste der Unternehmer schlucken, weil es ungewöhnlich ist, dass er als Unternehmer an Investoren die Mehrheit abgibt (in der Seed-Phase), ohne dass diese in die Geschäftsführung einsteigen. Aber schliesslich besitzt auch er noch zwei Einrichtungshäuser und engagiert sich damit nicht 100 % für sein neues StartUp (ein No Go für viele Investoren). Letztlich hat Sven Schaller das “unmoralische” Angebot angenommen, weil ihm schliesslich die drei Investoren den Zugang zu wichtigen Vertriebskanälen und Kunden versprachen.
Dieses Beispiel hat gezeigt, dass Gründer vor Pitching- und Verhandlungsbeginn genau wissen müssen, welches Angebot sie annehmen und welches nicht. Zudem ist es natürlich gut, wenn mehrere Business Angels in Konkurrenz stehen und sich damit der Gründer in der besseren Verhandlungsposition befindet. Solch eine Situation soll es noch in einer der Folgesendungen geben. Das hätte sich wohl auch dieses Mal Davis Weyhe gewünscht, der für seine scharfen Saucen-Unternehmung “Mexican Tears” einen Investoren in der Show suchte. Das Angebot der Nachfolge-Unternehmerin Lencke Wischhusen war so unanständig, dass nicht nur der Gründer ablehnte, sondern auch die Investorin Judith Williams dringend davon abriet. Denn der Gründer sollte bis zur Amortisierung des Investment quasi seinen gesamten Deckungsbeitrag an die Investorin abdrücken.
Aber Investoren versuchen nicht nur die Gründer zu übervorteilen. Sie geben auch ehrliches Feedback zum Geschäftsmodell. So gefielen sowohl Frank Thelen als auch Anke Wischhusen zu Beginn nicht, was ihnen die Gründer von Crispy Wallet präsentierten. Die Portemonnaies und Dokumentenhüllen aus papierähnlichem Material konnten nicht überzeugen. Aber Frank hatte die Überzeugung, dass Schutzhüllen für iPads und Co. der Renner werden könnten. Deshalb entschied er sich zusammen mit Anke Wischhusen in das Berliner StartUp einzusteigen. Ein Beispiel mehr, dass Business Angels sog. “Smart Money” zur Verfügung stellen, vorausgesetzt das Matching zwischen Startup und Business Angels funktioniert.
Die Erfahrungen auch dieser Show zeigen, dass es gut funktionierende Online-Matching-Plattformen braucht, damit die richtigen StartUps und Investoren schnell und gezielt zusammen finden. Und, dass fast alle Gründer Sieger sein können, selbst wenn sie keinen Investoren überzeugen konnten. Sie konnten schliesslich vor vielen hundert Tausend Menschen ihr Produkt zum Nulltarif präsentieren. Das gelang dem Gründerteam von Zuckerzahn besonders gut. Sie konnten mit ihren Candydessen nicht nur Vural Örger (ehemaliger Airline-Inhaber) begeistern, sondern sicherlich auch viele potentielle Kunden am Bildschirm.
Bleibt noch eine Anmerkung zum Schluss: Eine clevere Crowdinvestingplattform sollte nun mit den Kandidaten, die abgelehnt wurden, in Kontakt treten, um ihnen ein Funding auf ihrer Plattform anzubieten. Denn leider kam Vox nicht auf die clevere Idee, solch ein Angebot zu machen. Warum sollten clevere Trittbrettfahrer das nicht ausnutzen? Und sie sollten schnell sein, damit die Idee nicht von den Konkurrenten kopiert wird oder die Show schneller als erwartet abgesetzt wird. Den Rückenwind sollten man so lange nutzen, wie er bläst 🙂
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Die Sendung hatte exakt zwei Tiefpunkte: 1) Das Angebot von Lencke Wischhusen (1€ pro Soße in der Lebensmittelindustrie!). Die Kunden ihrer Firma sollten sich mal die Frage stellen, ob sie nicht schon seit Generationen über den Tisch gezogen werden. 2) Der Umgang mit der Dame von QMilk. Hier werden mit nicht verkehrsfähiger Milch Produkte auf Kasein-Basis produziert und die Dame hat schon ein veritables Unternehmen aufgebaut, das die Welt bereits jetzt ein klein wenig besser macht. Das können die peinliche Löwen wie Wischhusen und Schweizer bisher nicht von sich sagen.
Ich habe die Sendung auch gesehen und war sehr gespannt auf den Ablauf.
Über die “Qualität” der Investoren kann man ev. verschiedener Meinung sein – nur – die haben das Geld und zwar selbst verdientes – immerhin schon mal!
Die Pitches haben eines deutlich gemacht. Die Präsentationen waren durchweg “mau” bis “lausig” schlecht. Wie man z.B. die Matratze präsentiert – sprich verkauft – zeigte ein BA! und nicht der Herr aus meiner Nähe, der zwei Bettenhäuser “führt”. Immerhin – er lässt sich helfen.
Die “Candy” Stewardessen – ach – warum das Geld von Fremden nehmen wollen und dann so wenig, die Summe sollte die Idee schon alleine schaffen.
Zum “Soßenmann” – Dessen Proof Concept – war NIX! Es ist schon ein Unterschied ob Freunde probieren oder echte “Tester”. Beim Pitsch waren das “Echte” 🙂
Die “EDEKA” nehmen gerne auch mal was in das Programm – da dürfen die Franchiser sich mal selber als “Innovationer” testen – die genannten Umsätze sprachen für sich – NEIN – der bekam kein unmoralisches Angebot, sondern eine Klartext Ansage.- die hat er nicht verstanden.
Die “nette” Dame mit der Sauna – Was wollte die eigentlich? Geld verdienen und ihre Saunen an Franchicer verkaufen – NEIN – an die vermieten und denen auch noch die Einnahmen geben? Welcher Kaufmann hat die vor dem Pitch beraten? Merke: NETT kann man nicht essen! Miete bezahlen allemal nicht.
usw….
Fazit: Schlecht vorbereitete “Pitchs” – Investoren, die wahrscheinlich nicht wirklich interessiert waren – aber wegen der möglichen Werbung für ihr eigenes Business, oder ihrer Person, gerne “mitgemacht” haben.
Mal sehen was noch kommt ? Richtig :-)….Die Idee mit den Crowds wäre ein Weg dem ganzen einen “Drive” zu geben.
Zweite Sendung:
Entweder VOX lügt oder seedmatch hyped was ?
Fakten aus der Sendung unter vox.de
Fakten aus der Crowd:
https://www.seedmatch.de/startups/mycleaner
[…] Die Höhle der Löwen bietet der Gründerszene viele Chancen, die VOX nicht genutzt hat […]
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