In Bayern gibt es eine Comedygruppe mit dem Namen “Gaudiburschen”. Die Truppe besteht aus sieben jungen Leuten. Sie präsentieren gerne Sketche und Parodien aus dem wahren bayerischen Leben. Das Problem: Sie wurden bis heute noch nicht allzu häufig entgeltlich gebucht. Das macht aber im Facebook- und Youtube-Zeitalter nichts. Man eröffnet einfach ein passenden YouTubeKanal und Facebookseite und wartet darauf, bis die Fans das virtuelle “Festzelt” stürmen.
Die erste “Duftnote” konnten die Gaudiburschen mit ihrem Video über das Stürmen einer Vorlesung in der Ludwig-Maximilians-Universität setzen. Dieses Video fand vor allem auf Facebook viele Zuschauer und sorgte für eine Facebook-Fancommunity von mittlerweile mehr als 6.000 Fans. Das brachte die bayerischen Burschen auf die Idee, mit Merchandising Geld zu verdienen. Das richtige Merchandisingprodukt war schnell gefunden: Das Gaudi-Bier hat fast in jedem Video eine Hauptrolle.
Zusammen mit einer Brauerei aus dem Münchner Umland entwickelten die Gaudi-Burschen ein Rezept und verkaufen seit Mai 2014 das Gebräu an ihre Fans. Die erste Charge von 100 Bierkästen konnte in weniger als eine Woche verkauft werden. Der Markttest war damit erfolgreich bestanden. Deshalb haben sie eigens eine Firma gegründet, um den Bierabsatz anzukurbeln. Mittlerweile führen knapp 20 Getränkemärkte und Gastronomen das GaudiBräu in ihrem Sortiment. Ziel ist es, dass zeitnah ein flächendeckender Vertrieb in ganz Bayern und via Onlineshops sogar in ganz Deutschland aufgebaut wird.
Das soll aber nur der erste Schritt sein. In einem Interview verriet mir Thomas Oswald, einer der drei Gründer und Geschäftsführer der Gaudi-Vertriebs UG, dass auch eine Lizenzvermarktung gedacht wird, damit z.B. Gastronomen eine Gaudi-Bar eröffnen können. Auch wurde schon über die Herausgabe eines Magazins für Liebhaber von Comedy und Kabarett nachgedacht. Und letztlich soll durch diese Aktionen auch erreicht werden, dass die Gaudiburschen häufiger entgeltlich gebucht werden. Denn damit fing alles an. Diese Story ist ein schönes Beispiel dafür, dass man bei einer Gründung nie weiß, wohin es einen verschlägt. Und das ist auch gut so!
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Genial!
… dem Text kann ich nur noch eine persönliche Note hinzufügen:
Ich warte immer noch auf die legitimen Nachfolger von Monty Python. Vielleicht können die Jungens ja mal ein paar Sketche covern, z.B. der “norwegische Blauling” in bayrischer Mundart.