Wir wissen es schon lange: Schöne Menschen haben es im Leben leichter. Sie bekommen leichter einen Job. Sie verdienen mehr Geld im Job. Attraktive Menschen verkaufen besser. Sie finden schneller einen Partner. Und wie wir jüngst hier im Blog erläutert haben, überzeugen hübsche Männer auch leichter Investoren. Und jetzt erfahre ich noch, dass schöne Menschen in einem Restaurant in China sogar gratis essen dürfen. Damit meine ich nicht, dass schöne Frauen sowieso häufiger zum Essen eingeladen werden. Nein, in diesem Fall spendiert das koreanische Restaurant “Jeju Island” im chinesischen Zhengzou das Essen den Gästen, wie der Telegraph berichtet.
Um in den Genuß des Gratis-Essens zu kommen, werden die ankommenden Restaurantbesucher zunächst in einen separaten Bereich (“Beauty Area) geführt, in dem sie von Schöhneitschirurgen begrüßt und fotografiert werden. Anhand der Fotos schätzen die Schöhnheitschirurgen die Attraktivität der Gäste ein und legen zum Schluss fest, ob der Gast im Restaurant gratis essen darf oder nicht. Laut chinesischem Schönheitsideal haben Gäste mit hervorstehender Stirn besonders gute Chancen, als schön eingestuft zu werden (die Geschmäcker in den Ländern sind eben unterschiedlich).
Hinter dieser Geschäftsidee steht eine perfide Marketingkampagne. Denn durch diese Trojaner-Aktion wollen die an der Aktion beteiligten Schönheitschirurgen an neue Kunden und Kundinnen kommen. Die Chirurgen stehen nach der Bewertung auch gerne für ein kostenloses Beratungsgespräch zur Verfügung, um zu erläutern, mit welchen Maßnahmen zu welchen Preisen die Gäste “vollkommene Schöhnheit” erreichen können. Ich kann mir sogar vorstellen, ohne dass mir Informationen darüber vorliegen, dass die Schönheitschirurgen die Aktion “Gratis-Essen” sponsern.
Die Aktion “Gratis-Essen” bzw. “Zahle mit Deiner Schönheit” wird in der Öffentlichkeit bereits kontrovers diskutiert, wie der Telegraph berichtet. Aufgrund der Intervention der Stadt Zhengzou musste der Restaurantbesitzer schon sein Restaurantschild an der Fassade abmontieren. Und im Netz wird die Idee auch schon kritisch kommentiert. Ein User macht z.B. den nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag, dass jeder Gast einen Rabatt bekommen sollte, je nach Schöhnheitsgrad. Ein anderer User fragt sich, ob die hässlichen Gäste vielleicht bald doppelt zahlen müssen.
Die Initiatoren der Aktion freuen sich wahrscheinlich über das Gerede im Web, schließlich ist das kostenlose PR und Werbung. Sie wollen auf jeden Fall die Aktion langfristig fortführen. Und vielleicht lassen sich von den vielen geposteten Ideen im Web auch inspirieren? Ich hätte da die Idee, über diese Aktion auch Werbung für Modelagenturen, Schönheitswettbewerben und Co. zu machen. Die Grundidee bietet viele Ansatzpunkte für Cross-Marketing 🙂
Fotoquelle: Seo-Yon Park aus Süd-Korea, die mit Online-Dining mehr als 10.000 USD pro Monat verdient.
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Ein bisschen verrückt ist das ja schon, und ich glaube auch nicht, dass sich so etwas in Deutschland durchsetzen würde. Hier sieht man mal wieder, wie verschieden die europäische und die asiatischen Kulturen doch sind.