Es ist kein Geheimnis. Wir befinden uns schon länger im Abocommerce-Zeitalter. Dabei ist das Phänomen nicht ganz neu. So habe ich schon vor knapp 10 Jahren hier im Blog über passende Erfolgsbeispiele wie Black Socks und Pralinenclub berichtet. Heute ist die Auswahl an Produkten, die im Abonnement bestellt werden können, nahezu unbegrenzt. Davon wollen auch Einzelhändler profitieren und bieten immer häufiger den Kunden passende Abonnements an.
Ein passendes Beispiel dafür ist “Das Brillenabo”. Dank dieses StartUps aus Berlin können in Zusammenarbeit mit der IKANO Bank (gehört zur IKEA-Gruppe) Augenoptiker in Deutschland ihren Kunden ein Brillenabo anbieten. Die Laufzeit variiert dabei von 6 bis 36 Monate. So können ähnlich wie beim Handykauf die Anschaffungskosten für eine Brille auf viele Monate verteilt werden. Das kann dazu führen, dass sich der Kunde beim Augenoptiker doch für das teurere Modell und Gläser entscheidet. Versüßt wird dem Kunden das Ganze, indem die Zinsen dieses “Ratenkredits” der Augenoptiker übernimmt.
Welche Vorteile hat der Augenoptiker noch neben der Tatsache, dass er einen höheren Umsatz pro Kunde erzielen kann? Das Thema Rabatt kann vermehrt in den Hintergrund des Verkaufsgespräches gedrängt werden. Noch besser: Am Ende der Laufzeit erhält der Kunde die Nachricht, dass er sich zum selben Betrag wieder eine Brille auf Raten leisten kann. Diesen Infoservice (und damit Kaufimpuls) übernimmt die IKANO Bank / Das Brillenabo.
Dadurch kann erreicht werden, dass viele Kunden schon nach durchschnittlich zwei Jahren wieder eine neue Brille kaufen und nicht erst nach 3,4 oder 5 Jahren. Zum einen verändert sich nach zwei Jahren sowieso häufig die Sehstärke. Aber zudem braucht der Kunde heute meist mehrere Brillen (Sonnenbrille, Bildschirmbrille, Ersatzbrille, etc.) und wenn nur aus modischen Gründen.
Aber nicht nur Augenoptiker und Kunden profitieren von dem Angebot, sondern natürlich auch Das Brillenabo und die IKANO Bank. Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass man (auch) heute noch viel Erfolg haben kann, wenn man Einzelhändlern dabei hilft, Umsätze und Kundenbindung zu steigern. Es muss sich dabei nicht immer um eine innovative Technologie handeln.
1