Die Idee ist nicht neu, Luft in Dosen oder Flaschen zu verkaufen, siehe z.B. mein Blogbeitrag aus dem Jahr 2006. Aber deshalb kann man damit auch heute noch gute Geschäfte machen, auch wenn es im ersten Moment verrückt oder nach einem vorgezogenen Aprilscherz klingt. Und tatsächlich verkauften die Gründer Moses Lam und Troy Paquette zuerst eine Lebensmitteltüte, gefüllt mit kanadischer Luft, auf ebay für 99 Cent. Danach kamen sie auf den “Geschmack” und versteigerten eine weitere Lufttüte. Dabei konnten sie 168 CAD erzielen.
Und dieser Erfolg brachte die beiden Kanadier im letzten Jahr auf die Idee, ein nachhaltiges Geschäft aufzubauen, indem sie unter der Marke “Vitality Air” Luft aus der Sprühdose anbieten. Und tatsächlich gibt es für dieses Produkt gerade in China einen großen Markt. Die ersten 500 Dosen konnten vor wenigen Monaten innerhalb von vier Tagen verkauft werden. Mittlerweile sind es schon ein paar tausend Dosen. Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass der Verkaufspreis für eine Dose mit 7,7 Liter Luft aus dem Banff Nationalpark bei 32 CAD liegt.
Ein Erfolgsrezept liegt sicherlich im Timing. Gerade vor kurzem wurde in Peking nach längerer Zeit wieder ein Smog-Alarm ausgelöst, so dass Fabriken, Schulen etc. schliessen mussten. Vitality Air nutzte gleich die Chance und preiste unter dem Hashtag #ChinaSmog seine Waren an. Und natürlich griffen die Medien solch eine kuriose Story gleich auf und verbreiteten die Geschäftsidee in aller Welt. Zudem hat Vitality Air einen Vertriebspartner in China, der das Produkt auf allen Kanälen anpreist und verkauft. So reicht es nicht, nur eine “Schnapsidee” zu haben. Aber mit dem richtigen Timing, Vertrieb und Marketing kann auch daraus ein einträgliches Geschäft werden. Verrückt (wer es nicht ausprobiert).
China declared red alert for #smog. Need a breath of fresh air? Check out our products! #ChinaSmog pic.twitter.com/9wPWH090Ol
— Vitality Air (@vitalityair) 8. Dezember 2015
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