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Little Sun bringt in Afrika Licht in die Dunkelheit

Allein in Äthiopien haben 75 der 100 Mio. Einwohner keinen Zugang zu Strom. Um abends oder nachts Licht zu haben, nutzen sie häufig Petroleum- oder Kerosinlampen, mit verheerenden Folgen. Weltweit sterben mehr als 4 Mio. Menschen aufgrund der giftigen Gase oder Brände, die durch diese Lampen verursacht werden. Dabei ist es so wichtig, dass die Menschen in Afrika abends Licht machen können, damit die Kinder abends lernen können, weniger Unfälle in den Haushalten (mangels Licht) passieren und Kleinunternehmer auch abends noch arbeiten können.

Der Künstler und Designer Olafur Eliasson und der Ingenieur und Solarflugzeugpionier Ferderik Ottesen dachten über o.g. Probleme nach und entwickelten eine LED-Lampe mit eingebauten Solarzellen. Innerhalb von fünf Stunden können dank der Sonneinstrahlung die im Inneren des Gehäuses befindlichen Batterien aufgeladen werden und die Lampe für fünf Stunden Licht spenden. In Afrika wird solch eine Lampe für 12 EUR verkauft. Subventioniert wird der Verkauf durch Lampen in den anderen Ländern. in denen sie 22 EUR kostet. Mittlerweile konnten mehr als 350.000 Lampen verkauft werden, davon ca. 50 % in Afrika.

Beeindruckend finde ich nicht die Zahl als solches, sondern die Entwicklung, die dieses Projekt genommen hat. Zuerst wollten die beiden Dänen nur ca. 10.000 Lampen herstellen und verschenken. Im Jahr 2012 entschieden sie sich, das Social Start-Up “Little Sun” zu gründen. Mittlerweile arbeiten mehr als fünfzehn Mitarbeiter im Berliner Headquarter. Noch schreibt das Unternehmen keine Gewinne, aber das ist auch Sicht der Gründer nicht entscheidend, sondern der Social Impact, den sie “verursachen”.

Dabei lief zu Beginn nicht alles rund. Zuerst fehlten die nötigen finanzielle Mittel, um große Stückzahlen der Little Sun Lampe zu produzieren. Das konnte dank eines 5 Mio. USD Kredites der Bloomberg Philanthropies Stiftung gelöst werden. Allerdings waren die ersten Lampen im schwarzen Kästchen kein Verkaufsschlager. Erst als das Design (ist eine Mischung aus einer Sonne und Windrad) geändert wurde und die Lampe zusammen mit einem Band verkauft wurde, um sie immer um den Hals tragen zu können, stellte sich der Verkaufserfolg in Afrika und darüber hinaus ein.

Bei dem Ein-Produktsortiment bleibt es aber nicht. Mittlerweile gibt es auch ein solarbetriebenes Ladegerät zum Aufladen von Mobiltelefonen, MP3-Playern oder GoPro-Kameras. Clever an dem Gerät ist, dass auch eine LED-Lampe integriert ist, so dass das Ladegeräte auch als Lampe genutzt werden kann. Zudem hat die Lampe verschiedene Helligkeitsstufen und kann damit variabel eingesetzt werden. In Zukunft sollen noch größere Lampen folgen, um ein ganzes Lampensortiment anbieten zu können. Eine tolle Erfolgsstory, wie ich finde.

Mehr Infos gibt es in der aktuellen Ausgabe von Starting-Up

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