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Startup Hektar Nektar kämpft gegen das Bienensterben

Mit kununu.com haben die Brüder Martin und Mark Poreda die größte Arbeitgeber-Bewertungsplattform im deutschsprachigen Raum geschaffen. Nach erfolgreichem Exit an das Business-Netzwerk XING meldeten sich die Gründer Ende letzten Jahres zurück: Mit der Plattform hektarnektar.com ermöglichen sie erstmals eine digitale, umfassende Vernetzung von Imkern, Bienenzüchtern, Landwirten, Unternehmen sowie Privaten in der DACH-Region.

Hintergrund: Im Zuge ihrer Tätigkeit als Business Angels für eine Imkerei, wurden die Poreda-Brüder auf die Herausforderungen der Imker aufmerksam und haben erkannt, dass es hier dringenden Handlungsbedarf gibt. Das Problem: Es fehlt an Standplätzen für Bienenstöcke, es gibt keinen geregelten Marktplatz für den notwendigen Bienenhandel und die Imker sind konfrontiert mit Rückschlägen durch Wetterkapriolen, dem Bienensterben und geringen Einnahmen aus der Honigproduktion. Landwirte wiederum benötigen für ihren Obst- und Gemüseanbau eine professionelle Bestäubungsleistung durch Bienen, die zu einer Ertragssteigerung von bis zu 50% führt.

Was bietet nun die neue Plattform? In einem ersten Schritt löste Hektar Nektar das dringendste Problem der Imker und eröffnete einen Bienenhandel-Marktplatz, mit welchen Imker ihre Ausfälle an Bienenvölkern rasch und unkompliziert kompensieren können. Weiterhin können private Personen und Firmen mit einer Bienenpatenschaft zum Bienenschutz beitragen. Darüber hinaus will die Plattform die Vermittlung neuer Stellplätze von Bienenstöcken voranbringen, z.B. auf Feldern von Bauern.

Handlungsbedarf ist dringend erforderlich, bereits jetzt ist die Abnahme der Bienenpopulation sichtbar: 2016 wurden in Österreich rund 5.000 Tonnen Honig produziert. Österreich kann damit lediglich 52% des Honigbedarfs aus eigener Produktion decken, der Restbedarf muss über Importe gedeckt werden.

Ein Blick nach Deutschland zeigt eine weitaus verschärftere Situation: Im Jahr 2016 wurden in Deutschland insgesamt rund 17.000 Tonnen Honig erzeugt. Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1 kg pro Jahr kann der in Deutschland gewonnene Honig die Nachfrage nur zu ca. 20% abdecken. Die Schweizer Imker verzeichneten 2016 die schlechteste Honigernte der letzten Jahre: Viele Imker berichteten von Komplettausfällen der Honigernte, mit 6,2 Kilogramm Honig pro Volk liegt die Ernte um 1,3 Kilogramm tiefer als 2014.

Im Sommer 2018 konnte hektarnektar vermelden, dass der Deutsche Bauernverlag GmbH mit einer Beteiligung von 25 Prozent als Investor gewonnen werden konnte. Durch die im Verlagsverbund publizierten Imkerei-Fachmagazine werden über 50 Prozent aller deutschen Imker erreicht und gewährleisten damit eine effiziente Zielgruppen-Ansprache. Im nächsten Schritt werden Maßnahmen für Unternehmen, Haushalte und Landwirtschaft konzipiert.

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