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Eine Fahrschule in Gera erfindet sich immer wieder neu

Die Fahrschulbranche in Deutschland steckt in der Krise. Seit Jahren geht die Zahl der Fahrschulen zurück (ca. 20 % in den letzten 15 Jahren). Noch schlimmer sehen die Zukunftsprognosen aus. Viele Experten gehen davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren 50 Prozent der Fahrschulen schließen, insbesondere klassische Ein-Mann-Fahrschulen werden nicht überleben. Schuld daran ist vor allem der demografische Wandel. Zudem ist das Auto für die junge Generation kein Statussymbol mehr. Und letztlich wirft das selbstfahrende Auto auch schon Schatten voraus.

Doch das Bild der kränkelnden Fahrschulen mit mageren Zukunftsaussichten stimmt nicht für das gesamte Gewerbe. Ein Beispiel: Die Fischer Academy aus Gera in Thüringen. Innovativ, mutig und kreativ erfindet sich der mittelständische Branchen-Vorreiter immer wieder neu. Ihr Geschäftsführer, Mike Fischer, gründete mit 1.000 DM Startkapital und einem Trabant 1990 seine erste Fahrschule. In den Folgejahren baute er diese zu einer bundesweit einmaligen Intensiv-Fahrschule mit hauseigenem Fahrschulinternat aus, die bis heute Maßstäbe setzt.

So konnte die Fahrschule Kunden aus ganz Deutschland gewinnen und damit gegen den Trend wachsen. Mit Innovationen, wie z.B. Fahrschul-Fernsehen macht die Fischer Academy immer wieder auf sich aufmerksam. Allerdings ruht sich Fischer nicht auf seine Lorbeeren aus, sondern macht sich daran, nicht nur in die Zukunft zu blicken, sondern sie zu gestalten. Jüngstes Beispiel: Die Gründung des Instituts für autonomes Fahren und der Umbau zu einem Dienstleister für digitale Mobilität mit der Vision von null Verkehrstoten.

Hintergrund: Die Zukunft der Mobilität ist geprägt durch autonomes Fahren, Elektrofahrzeuge, Car Sharing und Connected Cars. Dadurch entsteht in den kommenden Jahren eine komplett neue Form der Mobilität, die ganze Geschäftsmodelle, die Stadtplanung und vieles mehr auf den Kopf stellen wird. Die Mobilität 4.0 wird auch die Arbeitswelt massiv verändern.

Auf der Makroebene wandeln sich Branchen, wie die Automobil- und Zulieferindustrie. Auf der Mikroebene verändern sich Arbeitsplätze. Autoverkäufer, Fahrlehrer, LKW- und Taxifahrer, Pannendienste, Automobilclubs u.v.m. müssen sich NEU erfinden. Diese Entwicklungen in Kombination mit der Situation im Fahrschulmarkt waren Auslöser für die Gründung des Instituts für autonomes Fahren (DIFAF) im Oktober 2017.

Aufgrund o.g. Zukunftssituation adressiert das DIFAF viele unterschiedliche Zielgruppen, wie z.B, Mobilitätsdienstleister, wie Fahrschulen, Taxiunternehmen, Flotten- und Pannenhilfsdienste, Car Sharing-Agenturen, Autohäuser. Zudem werden auch Unternehmen der Logistik- und Mobilitätsbranche (z.B. Zulieferer), Geschäftsführer und Entscheider in Städten und Gemeinden sowie Arbeitsagenturen, Organisationsentwickler und Hochschulen gezielt angesprochen.

Die Angebote sind vielfältig. Das DIFAF organisiert Vorträge und Kongresse, die alles Wichtige über Fahrzeuge, Technik sowie rechtliche und gesellschaftliche Fragestellungen zu selbstfahrenden PKW, LKW und Bussen vermitteln. Zudem realisiert das DIFAF für Unternehmen, Städte und Kommunen Visions-Workshops, die ein umfassendes Verständnis aller mit dem autonomen Fahren verbundenen Aspekte vermitteln und bei der Entwicklung und Ausgestaltung neuer Geschäftsmodelle helfen. In Zusammenarbeit mit Fahrschulen, Arbeitsagenturen und Hochschulen unterstützt das DIFAF bei der Entwicklung von zukunftsfähigen Berufsbildern sowie bei der Umschulung von LKW- oder Busfahrern.

Das DIFAF ist eingebettet in einem Mikrokosmos. Am 22. September 2017 wurde das neue FischerDorf, das kleinste Dorf Deutschlands, im Stadtzentrum von Gera eingeweiht. Es vereint Seminarzentrum, Fahrschulinternat, Gastronomie und eben auch die Ideenwerkstatt für die Mobilitätsausbildung der Zukunft. Der Ortsgründer Mike Fischer verbindet mit dem Projekt die Vision eines „Bildungs- und Kulturzentrums als Begegnungsort für lebenslanges Lernen in familiärer Atmosphäre“. Im FischerDorf finden Buchlesungen, Reisevorträge, Ausstellungen und Workshops mit Unternehmern, Künstlern und Sportlern zu gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Themen statt.

Wollen Sie mehr über den visionären Macher und Unternehmer Mike Fischer erfahren? Im Jahr 2014 ist das erste Buch von ihm als Autor erschienen mit dem Titel “Erfolg hat, wer Regeln bricht. Wie Leidenschaft zu Spitzenleistung führt. Ein Ausnahmeunternehmer packt aus.” Hier erläutert er, wie er einen Führungsstil entwickelt hat, der sein Team begeistert, es zu unternehmerischem Handeln sowie zur Ideenproduktion en masse anregt. Mike Fischer erzählt im Buch eine unternehmerische Querdenker-Geschichte nach der anderen. Ein inspirierendes Buch, das perfekt zu diesem Blog passt. Eine ausführliche Buchbeschreibung finden Sie hier. Und das Beste kommt zum Schluss: Derzeit schreibt Mike Fischer am nächsten Buch.

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