Motorola will in Zukunft im Smartphone-Segment “ein Wörtchen mitreden”. Das Unterfangen erscheint nicht einfach, wenn man bedenkt, dass der Smartphone-Markt schon verteilt zu sein scheint. Aber Motorola hat einen Trumpf im Ärmel. Und dieser Trumpf heißt “Moto X – Maker”. Dabei handelt es sich um eine Plattform, auf der man sein ganz persönliches Smartphone konfigurieren kann. Das beginnt bei Material und Farbe der Außenhülle und geht weiter, wie viel Arbeitsspeicher das Gerät haben soll etc. Das Gerät wird in den USA zusammengebaut und soll deshalb schon vier Tage nach Bestellung an den Kunden versandt werden. In naher Zukunft sollen allerdings nur AT&T-Kunden in den USA in den Genuss dieses Angebotes kommen.
Eigentlich verwunderlich, dass jetzt erst ein Smartphone-Hersteller das Heil im Mass Customization sucht, ist das bei Computern (Dell) und Autos schon seit Jahrzehnten Standard. Das zeigt, dass man mit Hilfe von Mass Customization auch als Nachzügler noch eine Chance hat, in einen Markt einzusteigen. Und die Amerikaner wird es freuen, dass ein Teil der Wertschöpfung in Form der Endmontage wieder nach Amerika zurückkehrt. Und der Kunde wird sich freuen, endlich ein Fast-Unikat in den Händen halten zu können.
Aber das Beispiel vom Moto X – Maker zeigt noch einen weiteren wichtigen Aspekt von Mass Customization. Denn damit kann man im Zubehör-Geschäft sehr gute Zusatzeinnahmen erzielen. Denn wer ein Moto X in einer exotischen Farbe bestellt, der möchte mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Kopfhörer in dieser Farbe haben. Das Gleiche gilt für die Schutzhülle etc. Und wer weiß, wie viel Geld im Zubehörgeschäft zu verdienen ist, der weiß, wie wichtig es für Motorale ist, in diesem Business ebenfalls mitmischen zu können.
Natürlich könnten die Hersteller für Zubehör nachziehen und z.B. auch Kopfhörer in verschiedenen Farben anbieten. Aber entweder müssten sie hohe Lagerbestände aufbauen oder auch nur noch nach Bestellung produzieren. Darauf sind die wenigsten Hersteller eingestellt. Zudem würde das Geschäft am Einzelhandel vorbeilaufen. Und dann ist noch die Frage, ob die Zubehöranbieter überhaupt noch ins Geschäft mit dem Kunden kommen. Denn wenn der Kunde das Moto X online konfiguriert, wird er schon allein aus Bequemlichkeitsgründen auch das Zubehör direkt beim Originalhersteller bestellen.
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Interessanter Artikel!
Ich habe mir sogleich das entsprechende Video auf YouTube (“Moto X – Motomaker”) angesehen.
Denke auch, dass “MC” für Motorola durchaus eine Chance darstellen kann, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.
Ich bin gespannt, ob und wann die anderen Anbieter nachziehen…
Es ist Zeit, dass Motorola Ihren Mangel an Creativität unf Trend Verfolgung hinter sich zu lassen und in neue Ideen zu investieren.