In Crowdfunding, Idee - Verlag

Rettungsaktion für Schweizer Dörlemann-Verlag via Crowdfunding

Viele Initiatoren starten eine Crowdfundingaktion, um ihr erstes Produkt oder Projekt vorzufinanzieren (bzw. um einen Markttest durchzuführen). Aber auch etablierte Unternehmen können Crowdfundingaktionen starten. Ein gutes Beispiel dafür ist aktuell der Schweizer Dörlemann Verlag. Hintergrund: Sabine Dörlemann hat den Verlag 2003 gegründet. Mit Hilfe von Freunden und Weggefährtinnen ist er in den letzten 14 Jahren zu einem bedeutenden Verlag für junge Schweizer Literatur geworden. Der Verlag gibt zum Beispiel Bücher der Nobelpreisträger Iwan Bunin und Alice Munro heraus, aber auch preisgekrönte Schweizer Autorinnen.

Doch das Geschäft ist mühsam und nicht sehr gewinnbringend. Und wegen der Franken-Stärke/Euro-Schwäche beklagt der Verlag aktuell ein Loch in der Kasse. Der Handlungsspielraum ist eng begrenzt, so können zurzeit keine neuen (Gross-)Projekte in Angriff genommen werden. Und deshalb kam die Verlagsgründerin mit ihrem Team auf die Idee, eine Crowdfundingaktion zu starten, um die “Löcher in der Kasse zu stopfen”.

Und es sieht gut aus. 23 Tage vor Ende der Aktion konnten schon mehr als 40.000 CHF via Crowdfunding eingesammelt werden (Ziel ist, insgesamt 60.000 CHF einzusammeln). Ein Grund für den Erfolg liegt sicherlich darin, dass lukrative Belohnungen angeboten werden. So bieten die Autoren des Verlags Wohnzimmerlesungen an. Das kommt bei den Unterstützern sehr gut an. Und die Autoren können so dem Verlag etwas zurückgeben.

Eine konzeptstarke Aktion, wie ich finde. Diese Beispiel zeigt, dass Crowdfunding mehr kann, als ein Projekt anzuschieben. Wir haben hier schon mehrfach darüber berichtet, wie Ladenbetreiber via Crowdfunding versucht haben, ihr Geschäft zu retten, wie z.B. die Programmvideothek Phase IV. Aber natürlich muss auch nachhaltig das Geschäftsmodell verbessert werden, damit es kein Tropfen auf den heißen Stein bedeutet, siehe z.B. unser Blogbeitrag “Überlebensstrategien von Buchhandlungen”.

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