100 Dollar Laptop wird kommen

Der Media Lab-Gründer Nicholas Negroponte hat Ende September während der Emerging Technology Conference des MIT den 100-Dollar-Laptop vorgestellt, nachdem die erste Idee im Januar 2005 veröffentlicht wurde.

Zielgruppe sind die Kinder der Entwicklungsländer. Gute Bildung sei die Basis für Wohlstand, so Negroponte. Ohne Computer sei Bildung nicht mehr vorstellbar. Statt Schulbücher sollten die Kinder in den Entwicklungsländern das Laptop jederzeit mit sich herumtragen.

Sponsoren des Projektes sind AMD, Brightstar, Google, die News Corporation und Red Hat, die auch bei der Herstellung des Gerätes zusammenarbeiten sollen.

Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, einen Laptop für 100 Dollar anbieten zu können, mussten neue Wege gegangen werden. U.a. muß ein “schlankes” Betriebssystem entwickelt werden, um mit wenig Speicherplatz und langsamen Prozessoren auszukommen. Zudem wird ein billiger Bildschirm entwickelt. Um Marketing- und Vertriebskosten zu veremeiden, sollen grundsätzlich nur die Regierungen bestellen können und die Geräte an die Kinder direkt verteil werden. Weiterhin lässt sich zum Beispiel der Akku mit Hilfe einer Kurbel aufladen, da nicht überall in den Entwicklungsländern Stromzugang existiert.

Kritiker wenden ein, man sollte das Geld lieber für mehr Lehrer ausgeben oder gebrauchte Laptops erwerben. Beides sei aber aus Sicht von Necroponte keine nachhaltige Lösung. Man sieht, er lässt sich von der IT-Lobby nicht einschüchtern. Denn deren Argumente sind nicht lösungsorientiert. Um solch ein Projekt erfolgreich werden zu lassen, muß man neue Wege gehen.

Bereits jetzt stellen Länder wie Brasilien, Thailand und Agypten Bestellungen in Höhe von mehr als 1 Million Geräte in Aussicht.

Quelle: Technology Review – das M.I.T.-Magazin für Innovation