Nicht nur Elona Musk, sondern auch “seine” Firma Tesla Motors sorgt immer wieder für neue Schlagzeilen. So sorgte letztes Jahr die Nachricht für viel Aufsehen, dass Tesla viele seiner Kernpatente zur (kostenlosen) Nutzung freigibt. Am 1. Mai ließ Elon Musk im Rahmen einer Präsentation im besten Steve-Jobs-Stil die nächste “Katze aus dem Sack”: Tesla Motors bietet ab sofort mit der Power Wall und weiteren Produkten Energiespeicherlösungen für den Haushalt und Unternehmen an. Damit will Tesla den nächsten Milliardenmarkt erobern und kann ab sofort nicht mehr nur als E-Auto-Hersteller bezeichnet werden.
Warum sollten sich Privatleute solch einen Power Wall zu einem Preis am 3.000 USD zu Hause hinhängen? Die Antworten sind vielfältig. Jeder, der eine Solaranlage auf dem Dach hat und in Zukunft energieautark leben will, könnte solch eine Lösung wählen (auch wenn die jetztigen Lösungen noch zu schmalbrüstig sind). Oder man speichert nachts den günstigen Nachtstrom und verbraucht ihn tagsüber. Oder man nutzt die Power Wall als “Notstromaggregat”, um im Falle eines Stromausfalles nicht im Dunkeln sitzen zu müssen. Oder man nutzt die Akkus, um sein Tesla Auto mit Strom versorgen zu können. Viele Einsatzmöglichkeiten und Zielgruppen sollen die Power Wall zum Topseller machen. Die Zeichen dafür stehen gut, denn Elon Musk vermeldete via Twitter, dass nach wenigen Tagen schon knapp 40.000 Vorbestellungen für dieses Produkt bei Tesla vorliegen.
Allerdings gibt es schon zahlreiche Energiespeicherlösungen (auch für Privathaushalte) am Markt, also warum sollte Tesla in diesem Markt zeitnah Marktführer werden und gutes Geld verdienen? Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen die Marke Tesla. Es ist einfach cool und hipp, ein Tesla-Auto zu fahren. Und wenn man sich das nicht leisten kann, warum nicht eine Tesla Power Wall zu Hause installieren. Zudem hat Tesla mit Solar City (hier ist Elon Musk Chairman) einen wichtigen Vertriebspartner. In naher Zukunft sollen alle Solar City Solaranlagen zusammen mit einer Tesla Power Wall verkauft werden. Weiterhin punktet Tesla mit dem Design der Powerwall und mit viel Presseresonanz zum Nulltarif.
Der Hauptvorteil der Power Wall liegt aber laut Aussagen von Tesla im günstigen Verkaufspreis. Trotzdem will Tesla mit dieser Produktlinie gutes Geld verdienen, was möglich werden soll dank der Giga-Factory, die gerade von Tesla in Nevada gebaut wird. Denn dadurch sollen die Batteriespeicherlösungen deutlich günstiger als bisher (von der Konkurrenz) verkauft werden. So langsam erkennen die Experten, dass die GigaFactory kein Projekt eines Größenwahnsinnigen ist, sondern Tesla damit ganz neue Märkte erschließen und ganz neue Preisstandards setzen will.
Auch wenn sich aktuell die Powerwall noch (aufgrund der günstigen Stromkosten) nicht für alle Kunden in den USA (aus wirtschaftlicher Sicht) lohnt, so kann sich dass bei günstigeren Herstellungskosten in der Zukunft schnell ändern. Elon Musk und Tesla scheinen ein ähnliches gutes Timing zu besitzen, wie früher Steve Jobs. Und vielleicht ist das Tesla Auto ja nur der erste Schritt im Rahmen einer ganzen Produktoffensive von Tesla gewesen, ähnlich wie der iPod auch nur ein Testballon für iPhone und Co. gewesen sind. Die PowerWall soll auch nur der erste Schritt sein, Energiespeicherlösungen anzubieten. Zeitnah soll der PowerPack für Industriekunden folgen (ab 25.000 USD). In diesem Segment hat Tesla schon so namhafte Kunden wie Amazon und Walmart gewinnen können. Die Tesla-Aktionäre freuen sich auf jeden Fall auf diese neue Phantasie, die dem Aktienkurs neue Flügel verleihen könnte (ganz ohne Red Bull).
Wer mehr über die PowerWall erfahren will, sollte sich die Präsentation von Elon Musk anschauen:
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