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Gibt es für den Smart nach zehn Jahren “Geburtswehen” doch noch ein Happy End?

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Bildquelle: BBDO

Nicolas Hayek, Erfinder der Swatch Uhr, hatte es nicht leicht, für sein “Swatch-Car” einen Produktionspartner zu finden. Der damalige VW-Chef Ferdinand Piech lehnte schnell ab und verspottete das Fahrzeug als “Elefantenrollschuh” und “Prothese”. BMW-Vorstand Reitzle hätte sich nie vorstellen können, ein Auto produzieren zu lassen, an dem man weniger verdiene als an einer Neulackierung des Fahrzeuges. Nur der damalige Mercedes-Chef Niefer konnte sich für das Fahrzeugkonzept von Hayek erwärmen. Allerdings sprach sich Niefer gegen ein Hybridantriebskonzept aus und so stieg Hayek schnell aus dem Gemeinschaftsprojekt wieder aus. Daimler erntete für die Entscheidung fast zehn Jahre nur Hohn, Spott und hohe Verluste.

Jetzt endlich, zehn Jahr nach dem Stapellauf des ersten Smarts, erscheint Licht am Ende des Tunnels und es scheint nicht das Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden Autos (von den Konkurrenten) zu sein 🙂 Die hohen Spritpreise sind daran Schuld. Der Smart CDI ist das einzige echte Drei-Liter-Auto in Deutschland und wird damit zum Topseller, wie man jetzt in Welt.de lesen kann: “So setzte Daimler in den ersten sieben Monaten dieses Jahres in Deutschland 20.315 Smart ab, ein Plus von 39,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Damit ist der Smart die Nummer eins unter den Kleinstwagen und liegt vor Fiat Panda, Ford Ka, Renault Twingo, Toyota Aygo oder VW Fox. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 103.000 Smart verkauft, 2008 sollen es 130.000 werden. Vom einstigen Ziel, 200.000 Fahrzeuge jährlich zu verkaufen, ist Daimler damit allerdings immer noch weit entfernt.”

Ist jetzt Eitel Sonnenschein? Nein, denn Smart braucht immer noch Jahre, bis der Erste Elektro-Serien-Smart auf den Markt kommt. Wenn man derzeit einen von Hand umgebauten Elektro-Smart bestellt, muss man noch mehr als 30.000 EUR hinblättern. Und wo ist das “urbane Mobilitätskonzept”, von dem beim Produktstart gesprochen wurde. Ich hätte da einige Ideen. Liebe Daimler Benz AG, kooperiert doch mit Shai Agassi´s Projekt “Better Place” und helft beim Aufbau von Elektrobattrien-Tauschstellen mit. Oder kooperiert mit Car-Sharing-Anbietern und bietet für die Bürger individuelle Mobilitätskonzepte an, die bezahlbar sind. Oder kooperiert mit der Deutschen Bahn und lasst Wagons entwickeln, in der nicht nur der Smart-Fahrer, sondern auch sein Fahrzeug Platz hat. Es wird endlich Zeit, dass auch in der Automobilindustrie vernetzt gedacht wird.

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