Seit einiger Zeit hat nicht nur Dubai, sondern auch Barcelona ein Hotel, das wie ein großes Segel aussieht und damit in kürzester Zeit zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Es handelt sich um das W Hotel in der katalanischen Hauptstadt, das direkt am Strand dieser bezaubernden Stadt in Spanien gelegen ist. In dem 99 Meter hohen Gebäude beherbergt das Hotel 473 Hotelzimmer in der Luxuskategorie. Im Video weiter unten könnt Ihr Euch ein umfangreiches Bild von dieser Luxusherberge machen. Ich selber finde allerdings weniger die Gebäudeform und das Luxusambiente erwähnenswert, als vielmehr die Personalpolitik des Unternehmens.
So habe ich in einem aktuellen SPON-Artikel gelesen, dass die Putzfrau Norma Arias de Morinaka nicht nur für die Raumpflege, sondern auch für die Betreuung der japanischen Gäste zuständig ist: “Für Japanisch ist Norma Arias de Morinaka, 42, zuständig, eine Peruanerin. Norma ist Putzfrau im W Hotel… Normalerweise bleiben Putzfrauen in Hotels auch möglichst unsichtbar. Im W jedoch ist das anders, hier gilt sie wie alle 400 Angestellte aus 42 Nationen als “Talent”. Hier dürfen, ja sollen sie sogar ihre unterschiedlichen Begabungen einsetzen. Und da Norma mit ihrem japanischen Ehemann elf Jahre lang in Tokio gelebt hat, wird die Putzfrau zur Betreuerin für Japaner.”
Norma ist kein Einzelfall. Als der Hoteldirektor Brekelmans im vergangenen Jahr unter mehr als 4500 Bewerbern seine Mitarbeiter ausgewählt hat, war nicht deren Erfahrung im Hotelfach ausschlaggebend für die Einstellung, sondern deren Lust, Gästen zu dienen. Und auch Teilzeitmitarbeiter wie der Künstler Sebastien Mansfield sind als Mitarbeiter herzlich willkommen, wie SPON berichtet: “Halbtags kümmert sich der Maler aus London jetzt darum, die Minibars im W mit Dingen zu füllen, die das In-Volk liebt… Aber auch weiße Sonnenkappen, Flip-Flops und einen besonderen Stadtführer legt er auf die “Munchie-Box”. Den Rest des Tages gestaltet er große Flächen mit bunter Acrylfarbe.”
Natürlich fällt es einem Hoteldirektor mit mehr als 100 Mitarbeitern leichter, einige Paradisvogel einzustellen als einem Gründer, der in seinem neuen Gastronomiebetrieb nur 3 oder 4 Mitarbeiter hat. Trotzdem sollen auch die beachten, dass sich engagierte und kluge Menschen viel aneignen können, aber die Begeisterung für Ihren Beruf kann man nicht so einfach einimpfen. Das muss von innen kommen. Und gerade aufgrund des demographischen Wandels wird es gerade für junge Unternehmen immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu bezahlbaren Preisen zu finden. Deshalb ist es auch heute schon sinnvoll, auch in der Personalsuche die ausgetrampelten Pfade ab und zu zu verlassen und neue Wege zu gehen.
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