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Jeder kann Transparenz schaffen und Konsequenzen ziehen

Die wenigsten Kunden wissen, wer an dem Produkt, das sie gerade gekauft haben, was konkret verdient. Durch das Internet ist es aber immer leichter geworden, genau an solche Informationen zu kommen. Robert hat z.B. vor kurzem auf eine aussagekräftige Graphik der Bundeszentrale für polititsche Bildung über die Einnahmenverteilung beim Musikverkauf hingewiesen. Aber nicht nur für Unternehmen, die sich in diesen Bereich selbständig machen wollen, ist die Kenntnis über die Wertschöpfungskette elementar wichtig.

Auch Anbieter müssen solch eine Aufklärungsarbeit immer häufiger gegenüber ihren Kunden übernehmen und zwar zum Beispiel dann, wenn man eine Preisrevolution plant, weil man z.B. verschiedene Kostenblöcke in der Wertschöpfungskette eleminiert. Denn viele Kunden glauben, dass günstige Preise nur durch das Angebot minderer Qualität möglich ist. Das muss aber nicht sein. Wir haben hier im Blog über die amerikansiche Billigkette Steve & Barry´s berichtet, in der Basketballschuhe für 14,99 USD verkauft wurden. Besonders war, dass ein amerikansicher Basketballstar tatsächlich in diesen Schuhen gespielt und damit aufgezeigt hat, dass man auch in diesen Schuhen Topleistung bringen kann. Durch eine Aufklärungsarbeit des Herstellers wurde bekannt, dass 80 % des Verkaufspreises durch hohe Gewinnmargen und teure Werbung entstehen.

Bei solchen Aufklärungskampagnen wird eins meist sehr schnell deutlich. Die Hersteller bekommen meist nur einen “Hungerlohn” für ihre Arbeit, weil durch die Einkaufsmacht der Handelsketten die Preise diktiert und immer mehr nach unten getrieben werden. Und genau das finden nicht nur unabhängige Organisationen nicht mehr lustig (siehe hierzu ein aktueller Artikel im Spiegel-Online), sondern auch immer mehr Kunden wehren sich dagegen. Sie kaufen nicht mehr dort ein, wo nicht gewährleistet ist, dass alle Beteiligten “eine faire Entlohnung” für ihre Arbeit bekommen.

Konsequenz dieser schleichenden Revolution wird es sein, dass immer mehr externe Stellen die Wertschöpfungskette von Produkten unter die Lupe nehmen und veröffentlichen werden. Zukunftsorientierte Unternehmer greifen diesen Trend auf und veröffentlichen schon jetzt, wer der Hersteller ist und wie dort die Arbeitsbedingungen sind. Und manchmal greifen sie dann auch zu drastischen Maßnahmen, wie z.B. die Firma Werkstation GmbH, die keine in China hergestellten Produkte mehr in ihren Terminals einbaut und dies auf der Startseite ihre Homepage deutlich artikuliert:

“DIE WERKSTATION ZEIGT FLAGGE! Mit brutaler Gewalt geht die chinesische Regierung gegen die Demonstranten in Tibet vor. Auch vor Frauen und Kindern macht das Militär keinen Halt. Wir haben daher beschlossen, keine in China hergestellten Produkte mehr einzusetzen – auch wenn dadurch Mehrkosten entstehen. Wir wissen wohl, dass das nur ein kleiner Beitrag ist – aber wir denken, dass dies wahrscheinlich die einzige Sprache ist, die die hohen Herren in China verstehen.” Gefunden im injelea-Blog.

Es wird aus meiner Sicht gar nicht so lange dauern, bis auf den Homepages und Produtverpackungen vieler Anbieter die genaue Wertschöpfungskette abegbildet ist. Natürlich wird man sich davor hüten, alle Betriebsgeheimnisse zu verraten. Allerdings werden diese Informationen abgedruckt sein, die für den Kunden wichtig sind, um zu entscheiden, ob er das Produkt kaufen will oder nicht. Und dann wird aus meiner Sicht der Weg auch nicht mehr weit sein, als Kunde selber zu entscheiden, ob ein Beteiligter im Rahmen der Wertschöpfung mehr bekommen soll. Ich gebe zu, das klingt noch sehr revolutionär. Aber es wird bald kommen, ich wette mit Euch.

8 Responses to Jeder kann Transparenz schaffen und Konsequenzen ziehen

  1. Tobias sagt:

    Hallo Burkhard, als Volkswirtschaftler lese ich den Artikel natürlich mit besonderem Interesse. Sehr interessant: “[Die Kunden] kaufen nicht mehr dort ein, wo nicht gewährleistet ist, dass alle Beteiligten “eine faire Entlohnung‹ für ihre Arbeit bekommen.”
    Obgleich diese Aussage vielleicht gar nicht so kontrovers erscheint, steht sie in krassem Widerspruch zu Annahmen des (neoliberalen) Mainstream Economics. Hier wird ja immer wieder von den Lobbyisten des Neoliberalismus (Prof. Sinn und Konsorten) behauptet, Marktwirtschaft und Wettbewerb hätten nunmal nichts mit Fairneß zu tun. Aus dieser engstirnigen Haltung werden dann Politikrezepte wie Lohnkürzung und Schwächung der Gewerkschaften abgeleitet – schließe müsse man ja “billig” produzieren, um wettbewerbsfähig zu sein.
    Dass Fairness-Normen nicht einer Domain außerhalb der Wirtschaft angehören sondern stattdessen integraler Bestandteil derselben sind, wird erst langsam anerkannt.

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