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Warum ein Stromversorger eine Fitnessstudiokette eröffnet hat

Einer meiner Lieblingsaprilscherze in diesem Jahr war die Pressemitteilung eines EU-Abgeordneten aus Deutschland, dass gemäß einer neuer EU-Verordnung ab 2012 die gesamte in europäischen Fitnesstudios erzeugte Energie genutzt oder in die Stromnetze eingespeist werden müsste. Nach kurzer Recherche habe ich festgestellt, dass der finnische Energieversorger Fortum seit einiger Zeit sogar noch einen Schritt weiter geht:

Ausgangspunkt war ein Marketingideenwettbewerb, den Fortum auslobte, um eine positive Markenbildung herzustellen. Drei Studenten, die als Sieger dieses Wettbewerbes hervorgingen, hatten die Idee, dass Fortum eine eigene Fitnesstudiokette aufbauen würde und den Mitgliedern, die auch Kunden von Fortum sind, der Gegenwert der im Fitnessstudio generierte Energie von ihrer monatlichen Stromrechnung abgezogen wird. Das funktioniert, weil alle Laufbänder, Crosstrainer, Spinningräder, Rudermaschinen und Stepper in den Fortum Active Fitnessstudios mit Generatoren ausgestattet und mit dem Internet verbunden sind. Förster und Kreuz erklären, wie das konkret funktioniert:

“Trainingseinheiten, gewonnene Energie und die tagesaktuelle Rechnung können Fortum-Kunden online managen. Wer eine Stunde auf dem Stepper geschwitzt hat, weiß hinterher genau, wie viel Energie er erzeugt hat und wie aktiv seine Freunde gerade sind. Denn beim Betreten des Fortum Active Gym wird eine Statusmeldung auf Twitter oder Facebook gepostet. Die Effekte: Die Kunden werden erstens miteinander vernetzt und verstärken durch ihre Aktivitäten das Marketing für Fortum. Zweitens fangen die Kunden an, über ihren Energieverbrauch nachzudenken. Und über Fortum. Sie nehmen das Unternehmen ganz anders wahr. Als innovative, aktive, kundennahe Marke. Fortum ist kein langweiliger Energieversorger mehr.”

Aus meiner Sicht handelt es sich hier um eine sehr gelungene, vernetzte Marketingaktion mit nachhaltigem Mehrwert. Davon sollten sich deutsche Stromversorger inspirieren lassen. Im Gegensatz zu den Finnen würde ich ehe einen Kooperationsansatz fahren. Warum muss man ein eigenes Fittnessstudio eröffnen, wenn man nicht auch mit einer etablierten Kette kooperieren kann. Auf jeden Fall gibt es genug gute Ideen, um die Kunden zu begeistern und zu Markenbotschaftern zu machen.

2 Responses to Warum ein Stromversorger eine Fitnessstudiokette eröffnet hat

  1. Sven B sagt:

    Is es nicht n bisschen spät um die Aprilscherze anderer Webseiten aufzugreifen?

  2. Frank sagt:

    Das wäre mal eine interessante Kalkulation. Direkt denkbar wäre doch auch eine Kooperation mit einer Krankenversicherung, gesponsorten, mit Dynamos ausgerüsteten Sportgeräten, was dann zu allerhand Einsparungen bei den Kassen und noch einer erheblich grösseren Menge Strom führen sollte.

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