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Wie Iglo mit einem Zahlencode Vertrauen schaffen will

Der Spinat mit dem Blub ist nicht erst seit dem Werbespot mit Verena Poth ein Bestseller. Jährlich werden mehr als 40 Mio. Packungen von dem Iglo-Spinat verkauft. Damit immer mehr Packungen verkauft werden, lassen sich die Marketingsstrategen von Iglo immer wieder etwas Neues einfallen. So ist z.B. ab August 2006 auf jeder Packung Rahm-Spinat ein Zahlencode zu finden. Wer diesen im Internet unter www.iglo.de eingibt, kann konkret zurückverfolgen, welcher Landwirt den Spinat wann und wo geerntet hat. Gelesen im Beratungsletter.

In der Rubrik „Woher kommt Ihr Rahm-Spinat?“ erfahren Interessierte zudem Einzelheiten zu den Vertragslandwirten im Münsterland, die den Spinat im Rahmen eines Pilotprojektes nach den Kriterien nachhaltiger Landwirtschaft anbauen. Mit dem neuen Service reagierte iglo laut seiner Pressemitteilung vom Juni 2006 auf die durch Lebensmittelskandale gestiegene Unsicherheit der Konsumenten und wollte damit einen Beitrag für Transparenz und Vertrauensbildung leisten.

Acht Monate nach Start der Aktion veröffentlichte Iglo im Rahmen einer Pressemitteilung erste Ergebnisse dieser Aktion. Das fand ich interessant, weil man im Rahmen solcher Aktionen selten über konkrete Nutzerzahlen informiert wird. Demnach haben in den ersten acht Monaten ca. 6.000 Verbraucher den Herkunfts-Check für iglo Rahm-Spinat genutzt.

Diese ersten veröffentlichen Zahlen sind unter Berücksichtigung der Anzahl der verkauften Packungen pro Jahr eher gering. Aus meiner Sicht könnte solch eine Aktion auch eher für noch nicht so bekannten Hersteller zum Durchbruch führen. Denn bei einem Markenartikler mit relativ hohen Preisen vertraut der Verbraucher eher auf die Qualität. Wobei es natürlich auch hier Sinn macht, den Beweis immer wieder anzutreten.

Wie andere Anbieter Transparenz schaffen, könnt Ihr hier lesen:

9 Responses to Wie Iglo mit einem Zahlencode Vertrauen schaffen will

  1. Meine Hypothese: Das geringe Interesse liegt vielleicht auch daran, dass das Involvement der Konsumenten mit der Marke IGLO eher gering ist.

    Ich glaube, der Erfolg solcher Aktionen hängt stark vom Community-Faktor der Marke.

    Christoph

  2. Hallo Christoph,

    das ist ein wichtiger Faktor. Schade, dass es auf der Iglo-Webseite auch keine Möglichkeit gibt, mit den Spinat-Bauern direkt zu kommunizieren. So baut man auch keine Community auf. Da gefällt mit das Beispiel Crop to Cop diesbezüglich schon viel besser.

  3. Vermtlich ist es zu technisch, einfach nur eine Nummer einzutippen und dann mehr oder minder technische Informationen über den Weg des Produkts zu erhalten. Es gibt ja auch in der Textilbranche ähnliche Initiativen von NGOs (made-by.nl) und von der Firma Switcher (respect-inside.org). So lobenswert ich diese Initiativen finde und insbesondere im Textilbereich auch dringend notwendig, das wird immer eine intellektuelle Beschäftigung eines Kunden sein nach dem Kauf und kein emotionaler Faktor, der die Kaufentscheidung beeinflussen kann. Und bei dem Wunsch der Rückverfolgbarkeit handelt es sich doch vor allem um ein emotionales Verlangen Vertrauen haben zu können, sich weniger fremd zu fühlen, das insbesondere beim Kauf eine Rolle spielt. Den Blick über die Schulter in die Werkstatt desjenigen, der das Produkt herstellt kann diese Nummerlösung von Iglo m.E. nicht ersetzen. Da ist novica.com viel authentischer und näher, weil ich während ich mir den Artikel anschaue gleich etwas über den Menschen dahinter erfahre. (Und deshalb funktionieren ja auch etsy.com und dawanda.de so gut.)

    Aber zu #2: Bei crop to crop habe ich meine Zweifel: wir reden von Kleinbauern irgendwo in den Anden, beantworten die wirklich die mails selbst? Welches Bedürfnnis haben die nach einer community mit den Käufern ihres Kaffees weit weg in den USA? Der Spinatbauer sitzt vielleicht am liebsten auf seinem Trecker und höchst ungern vor einem PC und interessiert sich überhaupt nicht für die Nöte des Kölner Familienvaters!
    Ist das nicht auch eine Form der Zwangsbeglückung, dass wir von Kaffeebauern erwarten nun noch mails mit der Hausfrau aus Alabama auszutauschen, während ihre Probleme der nicht funktionierende Trinkwasserbrunnen oder das Schulgeld für die Kinder sind? Wir Kunden hier in den reichen Industrieländern haben das Problem der Entfremdung, das muß aber nun wirklich nicht auch das Problem irgendwelcher Bauern in den armen Ländern dieser Welt sein oder von ihnen gelöst werden. Ich denke wir müssen sehr vorsichtig sein mit der Übertragung von Erwartungen: Innerhalb der einheitlichen Lebenswelt der westl. Industrieländer funktioneren Plattformen wie etsy oder dawanda wunderbar wenn beide, Produzent wie Händler ein Bedürfnis danach haben, aber zwischen Menschen, die komplett unterschiedliche Kulturen, Schreibkenntnisse und Lebensumstände haben? Und das alles noch ohne in Ländern des Südens das kleine aber feine Problem des erschwinglichen Zugangs zum Internet angesprochen zu haben…..

  4. […] Unter dem Motto “Ihr Zahlencode kennt jedes Spinatfeld” trotzdem eine schöne Idee, gerade in der wachsenden Bio-Bio-Society und alles muss rein ökologisch sein und so weiter. Naja, und wer wie ich ein wenig schummeln will, kann sich auch ohne Code an den strammen Burschen ergötzen. Über die Ehefrauen und Kinder muss man dann mal einfach hinweg schauen … Ähnliche Artikel: […]

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  6. […] und Mitbesitzbank Beerenberg Farm lässt bei jedem Marmeladenglas hinter die Kulissen schauen Wie Iglo mit einem Zahlencode Vertrauen schaffen will Mit Storytelling und Hintergrundinfos verkaufen: Crop to Cop Steak-Tracking des La Cabana […]

  7. […] und Mitbesitzbank Beerenberg Farm lässt bei jedem Marmeladenglas hinter die Kulissen schauen Wie Iglo mit einem Zahlencode Vertrauen schaffen will Mit Storytelling und Hintergrundinfos verkaufen: Crop to Cop Steak-Tracking des La Cabana […]

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  9. Henning sagt:

    Also ich kauf ehrlich gesagt immer die günstigere Variante im Aldi oder Lidl. Der Zahlencode würde Sinn machen, wenn man mit dem Bauern Kontakt aufnehmen kann. Eine art Community wie weiter oben gepostet eben.
    So weiß ich ja nichtmal, ob die Angaben überhaupt richtig sind.

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