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Neues Amazon-Patent: Paketversand vor Bestellung des Kunden

Vor kurzem habe ich hier im Blog über einen Onlineshop berichtet, der angeblich noch vor dem Kunden weiß, was dieser will. Und genau diese Produkte werden ihm im Onlineshop präsentiert, damit er nicht mehr selbst die Qual der Wahl hat. Das soll den Abverkauf steigern. Schon damals habe ich mir gedacht, dass Amazon sicherlich bald mit einer noch revolutionäreren Idee “um die Ecke” kommen würde.

Jetzt hat das Wall Street Journal berichtet, dass Amazon schon im Dezember 2013 die Zulassung für ein Patent erhalten hat, das eine “Methode und System zum antizipatorischen Paketversand” beinhaltet. Im August 2012 hat Amazon den dazu passenden Antrag beim amerikanischen Patentamt eingereicht. Das lässt die Journalisten und Konkurrenz natürlich aufhorchen. Denn Lieferschnelligkeit ist ein wichtiger Service-, Alleinstellungs- und Umsatzsteigerungsfaktor.

Wie will nun Amazon beim Paketversand vor Bestellung vorgehen? Zuerst wird das Kundenbestellverhalten aufgrund folgender Kriterien analysiert: vorherige Bestellungen, Produktsuchen, Zeit, wie lange ein Mauszeiger auf einem Produkt stehen bleibt, Wunschzettel, Warenkorbinhalte und Rücksendungen. Entsprechend sollen die Zwischenwarenlager bestückt werden. Bei einigen zeitkritischen Produkten, z.B. bei Neuerscheinung eines Bestsellers, wird sogar überlegt, den Kunden das Produkt direkt zu senden und bei Nichtgefallen zu schenken.

Noch ist nicht bekannt, ob und wann in welchem Umfang dieser antizipatorische Paketversand von Amazon getestet wird. Während die Ankündigung, in weiter Zukunft Pakete via Drohnen auszuliefern, eher ein Marketinggag war, glaube ich das in diesem Fall nicht. Wenn aus auch die Gewerkschaften in Deutschland anders sehen. Amazon ist im Schwerpunkt ein Logistikunternehmen und macht sich deshalb intensiv Gedanken darüber, wie der Logistikprozess weiter optimiert werden kann.

2 Responses to Neues Amazon-Patent: Paketversand vor Bestellung des Kunden

  1. Tom sagt:

    Isch weiß wo Dein Haus wohnt ! 🙂 Noch ist das Patent nicht “perfekt”, aber mit zunehmend auswertbaren Daten weckt mich der Wecker , obwohl ich den gar nicht eingestellt habe, das Frühstück ist schon fertig, das Auto vorgeheizt und fährt mich zum “Job”. Am Arbeitsplatz treff ich auf die Info …. Dein Wertschöpfungspotential ist optimal eingestellt !
    “Was machst DU hier” ? …… ! Wer die Technik beherrscht,- Daten liefert ,- lebt “b e q u e m” 🙂

  2. Sandra sagt:

    Für mich ist das schwer vorstellbar dass das wirklich Sinn macht. Zum Beispiel kaufe ich ab und zu auf Amazon ein Geschenk für jemanden, was mich persönlich gar nicht interessieren würde. Dann bekomme ich von Amazon Vorschläge zu ähnlichen Artikeln, die ich jedoch für mich nie kaufen würde. Oft informiere ich mich auch nur auf Amazon, um dort Bewertungen zu lesen, kaufe dann den Artikel aber lieber vor Ort, um die Einzelhändler in der Region zu unterstützen. Wenn ich einfach etwas zugeschickt bekäme, wäre ich doch sehr irritiert, auch wenn ich es geschenkt bekäme. Ich empfinde das als sehr aufdringlich und würde mich wahrscheinlich eher von Amazon abwenden.

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