Modelabels leben gut vom Konsumrausch ihrer Kunden. Sie setzen deshalb immer wieder neue Kaufimpulse, um diesen Konsumrausch weiter zu befeuern. Dafür werden sie immer häufiger “an den Pranger gestellt”. Die schwedische Modemarke “Uniforms for the Dedicated” hat sich deshalb mit ihrer Werbeagentur DDB Stockhom Gedanken darüber gemacht, wie sie dieser Verantwortung sozial gerecht wird.
Die Idee Ihrer neuen Kampagne lautet: “Wenn der Kunde etwas Neues kauft, soll er etwas Altes zu spenden.” Möglich werden soll das mit Hilfe von “The Rag Bag”. Es handelt sich dabei um eine Einkaufstasche, die bei jedem neuen Kauf den Kunden dazu motivieren soll, etwas Altes zu spenden. Wenn der Kunde zu Hause seine neuen Sachen auspackt, soll er die Einkaufstasche umstülpen und schon wird eine Versandtasche daraus, die an Hilfsorganisationen geschickt werden kann, die Kleiderspenden annehmen.
In einem Markttest wird geprüft, ob diese Idee bei den Kunden ankommt. Wenn das der Fall sein sollte, will “Uniforms for the Dedicated” auch andere Modemarken dazu animieren, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Damit könnte eine ganz neue Bewegung nach dem Prinzip “One in, one out” gegründet werden. Sehr wohl melden sich auch kritischen Stimmen zu Wort, die diese Aktion unter Umweltaspekten eher als suboptimal einstufen.
Auf jeden Fall finde ich es gut, dass sich Firmen Gedanken darüber machen, wie sie die Welt ein bisschen besser machen können, wenn auch nur ein bisschen. Obige Idee könnten natürlich auch ganz andere Unternehmen aufgreifen. Wie wäre es, wenn eine Online Second Hand Plattform solche Tüten produzieren lassen würde, um für sich Werbung zu machen? Und wenn der Kunde sich noch entscheiden kann, den Erlös zu spenden, käme das der Idee von “The Rag Bag” sehr nahe, kombiniert mit einer cleveren Werbekampagne. Fazit: Fast jede Idee ist schon deshalb gut, um weiter gesponnen zu werden.
Gefunden bei Creative Review
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Tja, in Amerika ist das schon ein alter Hut; die Idee jedenfall. Da gibt es die Second-Hand läden, bei denen genau dieses Prinzip schon seit Jahrzenten greift.
Aber schön zu sehen, dass auch Modelabels sowas jetzt umsetzen, wenn auch in anderer Form.
Neu ist nicht die Idee der Kleiderspende, sondern, dass die Kunden bei jedem Neukauf dazu aufgerufen (und daran erinnert) werden, etwas Altes zu spenden. Zudem ist die Umsetzung mit der Umstülptüte echt clever und war der Auslöser für die Berichterstattung.
Zudem gewinnt Second Hand eine Renaissance dank vieler Portale im Internet. Ich habe z.B. unter http://www.best-practice-business.de/blog/geschaeftsidee/2013/08/12/lollipuff-com-aus-fashion-blog-wird-auktionsseite-fuer-second-hand-luxusmode/ darüber berichtet.
Zudem gibt es auch bei stationären Second-Hand-Geschäften immer wieder Innovationen, wie z.B. unter http://www.best-practice-business.de/blog/marketing-service/2008/07/22/modefirma-filippa-k-eroffnet-second-hand-geschaft/ berichtet. Ich finde es spannend, dass Modelabels eigene Second-Hand-Shops eröffnen, um sicher zu stellen, dass nur gute Qualität weiter verkauft wird.
Das zeigt einmal mehr: Eine Idee bringt zig Ausführungen mit sich. Fast jede Idee kann umfunktioniert und weiter gesponnen werden. Und genau dazu will ich täglich mit diesem Blog animieren.
Gruss Burkhard
Ich finde die Idee Klasse. Einfach einen Beutel in Versandtaschen umzustülpen. Ausserdem ist es toll das man dadurch Kleidung oder andere Gegenstände spenden kann. Thumbs up =)
Hallo Ben,
gerade hier in Deutschland stehen die Kleiderspenden-Container sehr in der Kritik. Innovative Einzelhändler können das als Chance nutze, einen eigenen “Kreislauf” aufzubauen und mit verschiedenen 2Hand-Geschäftsideen zu mixen.
Zudem könnte diese Idee nicht für für Kleidungsstücke umgesetzt werden.
Impulse gibt es jeden Tag an jeder Ecke. Und deshalb verfasse ich seit knapp zehn Jahren Artikel hier im Blog.
[…] starten. Die Modekette “Uniforms for the Dedicated” verteilt deshalb bei jedem Verkauf ihre Rag Bags. Damit sollen die Kunden bei jedem Kauf dazu aufgefordert werden, alte Kleidungsstücke zu spenden. […]