Immer wieder versuchen die Macher aus Hollywood, mit Hilfe von Stories aus der Antike Kassenschlager zu produzieren. Früher funktionierte das mit Filmen wie “Spartakus” auch sehr gut. Aber in letzter Zeit folgte ein Flop dem anderen, ob „Alexander“, „Troja“ und „Königreich der Himmel“. Und ausgerechnet jetzt feiert ein weiterer “Sandalenfilm”, der Spartaner-Film “300”, schon am Startwochenende einen unerwarteten Kassenerfolg, obwohl das Budget mit 60 Mio. USD nur halb so hoch war wie bei den vorherigen “Schinken”.
Viele Experten versuchen jetzt herauszufinden, was die Gründe für diesen unerwarteten Erfolg sind. Das ist nicht ganz einfach, da die Macher bei diesem Film fast alles anders gemacht haben, was vorher üblich war. Beginnen wir damit, dass die Grundlage des Films kein Roman, sondern ein Comic der Erfolgsautors Frank Miller (“Sin City”) war. Weiterhin wurde kein etablierte Regisseur, sondern der Werbespoterfahrene Zack Snyder engagiert. Ähnlich wie im Comic bremst er den Film manchmal auf Zeitlupentempo ab um anschliessend auf “Schallgeschwindigkeit” zu beschleunigen. Somit spricht der Film eher Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre an, während die anderen Filme eher Leute zwischen 25 und 40 Jahre angesprochen haben.
Doch nicht nur Zielgruppe, Grundlage der Story und Machart waren anders, sondern auch die Vermarktungsstrategie (wenn man hier überhaupt von Strategie sprechen kann). Der erste Trailer wurde letztes Jahr in Anwesenheit des Regisseurs, des Hauptdarstellers Gerard Butler und einiger Spezialeffektleute auf der Comic-Messe in San Diego gezeigt. Die Besucher waren vom Filmstil einfach begeistert und wollten eine Zugabe nach der anderen sehen. Schnell verbreitete sich per Handys, Blogs und Social Networks die Nachricht von der Genialität dieses Films. Hilfreich war wahrscheinlich auch, dass der Film in den Vereinigten Staaten von der MPAA eine Rated R Einstufung wegen seiner drastischen Gewaltdarstellung in den Kampfszenen und einiger Darstellungen von Sexualität sowie Nacktheit erhielt. Dies bedeutet, dass die unter 17-jährigen nur in Begleitung der Eltern oder eines Erwachsenen Eintritt zur Vorstellung erhalten.
Aber auch die Macher des Films unterstützen die Viralmarketingkampagne sehr clever, wie die Welt Online schreibt: “Wer sich auf MySpace bei „300“ einklinkte, durfte bei seinem eigenen My Space-Profil plötzlich 300 Fotos abspeichern; eine Vervielfachung der sonst auf zwölf Bilder beschränkten Menge. Für die zusätzliche Speicherkapazität bezahlte Warner Bros. harte Dollar an MySpace – und wurde mit acht Millionen heruntergeladenen Trailern belohnt.” Endlich mal ein Beispiel, das aufzeigt, dass auch Social Networks richtig Geld verdienen können, wenn sie die richtigen Vermarktungspartner haben.
Like
[…] Burkhard zum Filmstart von 300: Immer wieder versuchen die Macher aus Hollywood, mit Hilfe von Stories aus der Antike Kassenschlager zu produzieren. Früher funktionierte das mit Filmen wie “Spartakus‹ auch sehr gut. Aber in letzter Zeit folgte ein Flop dem anderen, ob „Alexander“, „Troja“ und „Königreich der Himmel“. Und ausgerechnet jetzt feiert ein weiterer “Sandalenfilm‹, der Spartaner-Film “300‹, schon am Startwochenende einen unerwarteten Kassenerfolg, obwohl das Budget mit 60 Mio. USD nur halb so hoch war wie bei den vorherigen “Schinken‹. […]