Buchaktuell startet Plakataktion für Einkauf vor Ort

Die Empörung vor kurzem war groß, als bekannt wurde, dass Apple, Amazon und Co. durch entsprechende Maßnahmen hier in Deutschland bzw. Europa nur sehr wenig Ertragsteuern bezahlen, obwohl die Einnahmen hier sprudeln wie nie zuvor. Und da die Politiker zwar mit den Säbeln rasseln, aber sich trotzdem wahrscheinlich auch mittelfristig nichts an dieser Situation ändern wird, wehrt sich jetzt der Mittelstand in Deutschland auf seine Art, nämlich durch die Plakataktion “Einkaufen in unserer Stadt”, die speziell für Buchhändler konzipiert wurde.

Initiiert und organisiert wird die Aktion vom Harenberg Verlag, der die Kundenzeitschrift “Buch aktuell” herausbringt. Auf einer speziellen Aktionsseite können die Buchhändler ihr individuelles Plakat online erstellen und anschließend zusenden lassen. Zuerst erstellt man das Format (DIN A3 kostet 8,90 EUR, DIN A2 14,90 EUR und DIN A1 19,90 EUR pro Stück), dann wählt man die passende Hintergrundfarbe aus, anschliessend lädt man bzw. wählt die passenden Bilder aus, gibt den passenden Text ein und schon wird einem die gewünschte Zahl an Plakaten kurzfristig zugeschickt. Dann muss der Buchhändler nur noch die Plakate bei sich aufhängen und fertig ist die Demo.

In einer 58seitigen PDF-Broschüre wird anschliessend erklärt, wie die Plakat-Protestaktion ihre ganz Kraft entfalten und damit zum großen Erfolg werden kann. Zuerst wird empfohlen, dass der Buchhändler auch andere Einzelhändlerkollegen in der Nachbarschaft anspricht und eine Sammelbestellung organisiert. Auch Nicht-Buchhändler dürfen gerne mitmachen. Ganz besonders erfolgsversprechend ist es, wenn man Kunden mit einbindet, die sich fotografieren lassen und mit einem Zitat auf dem Plakat grüßen. Und damit dann alle davon erfahren, soll die Presse angesprochen werden. Entsprechende Mustertexte und Erfolgsbeispiele werden in der Broschüre präsentiert.

Das ist eine gute Blaupause für andere Branchen oder auch andere Initiativen. Ich persönlich würde diesebezüglich mit einem etablierten PrintonDemand-Anbieter kooperieren. Dann würde ich natürlich noch eine entsprechende Online-Kampagne starten. Denn obige Plakate könnte man auch als Online-Banner nutzen, ohne dass den Nutznießern Druck- oder Erstellungskosten entstehen. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wichtig dabei ist, die Massen über verschiedene Aktionen und Kanäle zu mobilisieren. Nur dann bewegt sich etwas, ob bei Politikern oder im gesellschaftlichen Bewußtsein. Wir werden sicherlich in Zukunft mehr solche Demo´s mit Mittelständlern erleben. Denn diese Melkkuh ist langsam abgemolken.