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Seth Godin zieht erste Bilanz zu seinem Crowdfunding-Buchprojekt “The Icarus Deception”

Der Innovator und Buchbestseller Seth Godin hat mit seinem Domino-Project schon für einiges Aufsehen gesorgt. Er will mit diesem im Jahr 2010 gestarteten Projekt zeigen, dass man heute keine traditonellen Buchverlage braucht, um als Buchautor einen Bestseller herausbringen zu können. Als starken Partner hat er sich Amazon an Bord geholt und damit für viele Unruhe gesorgt. Und natürlich ist Seth mit seinem neuen Buch The Icarus Deception: How High Will You Fly?, das am 31.12.2012 erschienen ist, auch mit “gutem Beispiel” vorangegangen:

Via Kickstarter-Crowdfundingaktion hat Seth im letzten Sommer einen entsprechenden Markttest für sein neues Buchprojekt unternommen. In wenigen Wochen hat er knapp 288.000 USD von mehr als 4.000 Fans und Geldgebern einsammeln können. Und es hätte noch mehr Geld sein können, wenn er nicht viele Angebote zahlenmäßig begrenzt hätte. Aber es ging ihm gar nicht darum, im Vorfeld möglichst viel Geld einzusammeln. Vielmehr war das überwältigende Feedback Ansporn und Verpflichtung zugleich, um danach das Buch auch zu schreiben. Zudem erhielt er von seinen Fans viel Unterstützung während seiner Schreibarbeiten und natürlich auch eine perfekte Startseite zum offiziellen Launch vor wenigen Tagen:

Schon jetzt, wenige Tage nach dem Launch, gibt es fast 50 begeisterte Kommentare und Buchrezensionen bei Amazon. Das ist auch deshalb möglich, weil die mehr als 4.000 Crowdfunder das Buch vorab erhalten haben. Und wie es sich für echte Fans gehört, die frühzeitig eingebunden worden, trommeln sie jetzt an “jeder Straßenecke” und veröffentlichen eben auch Buchrezensionen bei Amazon. Jeder weiß, wie wichtig eine größere Anzahl an positiven Rezensionen ist, um den Buchabsatz zu fördern. Und jeder weiß, dass es auf einen guten Start ankommt, sprich das Buch in den Rankings von Amazon und Co. schnell hochschnellt, damit danach der “Lemmingeeffekt” eintreten kann.

Seth Godin hat den Fortgang des Buchprojektes auch mit drei Postings auf der Dominoproject-Webseite kommentiert, nämlich genau hier, hier und hier. Darin trifft er z.B. die wichtige Feststellung: “Kickstarter is the last step, not the first one.” Damit meint er, dass man schon im Vorfeld, bevor man das Projekt auf Kickstarter einstellt, auf allen Ebenen getrommelt haben muss und auch schon eine Fancommunity sein eigen nennen sollte. Denn ansonsten geht man bei der großen Zahl an angebotenen Projekten auf kickstarter schnell unter. Nur wenn man schnell viele Unterstützer mobilisiert, hat man die Chance, es auch mal auf die Startseite von kickstarter zu schaffen.

Im dritten o.g. Posting empfiehlt Seth Godin kickstarter, einiges an Plattform und Angebot zu ändern. Das ist sehr lesenswert. Passend zum Launch des Buches hat er nun eine kleine Zwischenbilanz gezogen. Zu Beginn schreibt er: “THE THEORY: The hardest part of book publishing is getting the first 10,000 copies of a book read. After that, the book either resonates or it doesn’t. It’s talked about, handed from person to person, used as an example in a book group–or it’s not. Sure, you can add more hype, but at that point, you’re pushing water uphill. I’ve always focused on how my books do their second month on sale, not the first month. The first month is a testament to the author’s ability to self promote, which is far less interesting.

Kickstarter kann sehr gut dabei helfen, die ersten zehn tausend Leser zu finden und zu Fans zu machen. Aber Seth Godin erhebt in seiner Zwischenbilanz auch den Zeigefinger: “IN PRACTICE: The Kickstarter platform is a bit of a nightmare for the independent author. I’m not sure I could find the intestinal fortitude to use it again. There are significant structural flaws in the way information is collected and used that virtually guarantee that 5% of the readers who use it will end up disappointed or need a lot of handholding.” Zum Schluss endet er versöhnlich: “The good news is that the enthusiasm and support that early adopters bring to the table is extraordinary. This is an untapped human need, and people (some people, anyway) really enjoy the role of patron and early supporter.”

One Response to Seth Godin zieht erste Bilanz zu seinem Crowdfunding-Buchprojekt “The Icarus Deception”

  1. […] einigen Monaten habe ich hier im Blog über die sehr erfolgreiche Crowdfundingaktion für das neue Buch von Seth Godin berichtet. Im […]

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