In der Werbung wird uns meistens ein Schönheitsideal gezeigt, dass die Mehrheit von uns nicht erfüllen kann. Wie verrückt ist das eigentlich, mit einer Minderheit die Mehrheit zu “locken”. Aber es scheint zu funktionieren. Doch es gibt auch Marken wie “Dove”, die sich erfolgreich gegen diese Schönheitsideale auflehnen und in ihren Werbespots “Normalos” zeigen, mit all ihren kleinen Fehlern. Vielleicht hat sich davon jetzt auch die das Schweizer Kompetenzzentrum Pro Infirmis inspirieren lassen, das jedes Jahr mehr als 150.000 Menschen mit Behinderungen berät und begleitet.
Am 3. Dezember 2013, dem Tag der Menschen mit Behinderung, wurden in fünf Züricher Modegeschäften in der Bahnhofstraße Schaufensterpuppen mit Behinderung ausgestellt. Zwischen makellosen Puppen standen an diesem Tag auch Figuren mit Skoliose oder Glasknochenkrankheit Modell für die neueste Mode. Die einen hatten verkürzte Gliedmassen, die anderen eine deformierte Wirbelsäule. Die Figuren wurden massstabgetreu als dreidimensionale Abbilder von Miss Handicap 2010 Jasmin Rechsteiner, Radiomoderator und Filmkritiker Alex Oberholzer, Leichtathlet Urs Kolly, Bloggerin Nadja Schmid sowie Schauspieler Erwin Aljukic geschaffen.
Die Aktion stand unter dem Motto „Wer ist schon perfekt? Kommen Sie näher.“ und sollte zum Nachdenken über die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung anregen. Regisseur Alain Gsponer hielt die Aktion in einem Kurzfilm fest (siehe unten). Dieser Film wurde innerhalb einer Woche mehr als 4 Mio. mal angeklickt. Das ist ein riesiger Erfolg für eine Marketingkampagne mit sehr kleinem Budget. Noch erwähnenswerter ist, dass damit ein Aktionstag nachhaltige Wirkung erzielen konnte.
Quelle: Pro Infirmis Pressemittelung vom 3.12.2013
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