Eine typische Unternehmererkenntnis lautet: “Geld tötet Kreativität”. Der Umkehrschluss lautet: “Not macht erfinderisch”. Und tatsächlich werden in Krisen häufig große Kräfte freigesetzt oder anders formuliert: In Krisen sind Menschen eher bereit, neue Wege zu gehen, weil klar ist, dass es so (wie bisher) nicht weiter geht. Dafür muss man aber nicht bewusst in eine Krise schlittern. Vielmehr kann man sich von Unternehmen inspirieren lassen, die den Weg aus einer Krise geschafft haben.
Umgekehrt kann man auch seine Kunden fragen, welche großen Probleme sie haben, die man mit seinen Mitteln als Unternehmer vielleicht lösen kann. Positionierungsexperten sprechen in diesem Zusammenhang von Leidenszielgruppen. Die Erkenntnis: Wer Leidenszielgruppen ihre Probleme löst, hat selten das Problem, hohe Preise durchsetzen und ausreichend Umsätze generieren zu können, wenn diese Zielgruppe groß genug. Für beide Situationen will ich hier mehrere Beispiele präsentieren.
Die Sängerin Verity hat die Produktion ihrer ersten Musik-CD mit Hilfe ihrer Fans vorfinanziert
Viele Unternehmer starten erst gar nicht durch, weil ihnen das nötige Kleingeld zum Start fehlt. Findige Unternehmer geben aber deshalb nicht auf, sondern suchen andere Wege, Geldquellen zu erschließen. So zum Beispiel geschehen vor zehn Jahren bei der Sängerin Verity. Die südafrikanische Sängerin fand kein Plattenlabel und hatte auch keine 45.000 USD, um eine Musik-CD aus eigenen Mitteln zu produzieren. Da sie aber von sich und ihrer Stimme überzeugt war, suchte sie mehrere tausend Käufer, die ihr im voraus das Geld für eine CD in Höhe von 23 USD bezahlen sollten. Damals war das eine Ausnahme. Heute im Crowdfundingzeitalter ist das eher die Regel. Es brauchte allerdings Pioniere wie Verity, um einer ganz neuen Branche (Crowdfunding) den Weg zu ebnen. Und es braucht findige Unternehmer wie die Gründer von kickstarter, die daraus ein Milliarden-Business machen.
Durch Sparsamkeit haben Internetfirmen einen neuen Trend entwickelt
Die Gründer von pluggd.com, einer Podcast Suchmaschine, hatten durch das Einsparen des Vokals “e” knapp 10.000 USD eingespart. Wie das funktionierte? Die Domain plugged.com hätte damals mindestens 10.000 USD gekostet, die Domain pluggd.com nur 8,99 USD. Leider wurde die Sparsamkeit nicht belohnt, denn pluggd.com gibt es nicht mehr. Aber das lag sicherlich nicht am sparsamen Domain-Einkauf. Allerdings zeigten die Gründer auf, wie man gerade zu Startzeiten unnötige Kosten vermeiden kann. Es machten ihnen viele Gründer nach, zum Teil mit deutlich mehr Erfolg.
indiegogo führt eine Crowdfunding-Versicherung ein
Ein Journalist hat im September 2012 eine Welle ins Rollen gebracht, als er in einem Artikel laut fragte, was passieren würde, wenn die auf Kickstarter gefundeten Projekte nicht realisiert werden und damit das Versprechen (Geld gegen Produkt) nicht eingehalten werden könnte. Kickstarter hat auf diese Diskussion reagiert, indem die Projektinitiatoren seitdem dazu gezwungen werden, in der Rubrik “Risks and Challenges” auf entsprechende Risiken hinzuweisen. Die Crowdfundingplattform Indiegogo hat sich zu diesem Thema auch Gedanken gemacht und erstmals bei dem Funding-Projekt “Olive: A Wearable to Manage Stress” eine Versicherung angeboten, die optional für 15 USD dazugebucht werden konnte. So einfach kann man aus der Not von Kunden bei der Konkurrenz ein Lösung für die eigenen Kunden entwickeln. Noch ist diese Lösung nicht perfekt, aber ein erster guter Schritt.
Der Bratwurst-Notfalldienst rettet jede Grillparty in Thüringen
Beim Schlüsseldienst gibt es ihn, bei Apotheken auch, den Notfalldienst. Und warum sollte nicht auch ein Metzger genau solch einen Notfalldienst anbieten? Das hat sich auch der Fleischermeister Jens Drechsler aus dem thüringischen Annaberg gedacht und bietet den landesweit einzigen Bratwurst-Notfalldienst an. Per Telefon können die Kunden jeden Tag in der Zeit von 08:00 – 22.00 Uhr telefonisch Bratwürste bestellen und im Metzgergeschäft abholen, um das anstehende Grillfest nicht an fehlenden Würstchen scheitern zu lassen. Für diese Idee erhielt Jens Drechsler nicht nur viele Servicepreise, sondern konnte auch viele Fans vom Angebot begeistern. Deshalb gibt es den Service bis heute.
Fotoquelle: dr.ive in Arzt
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Not macht tatsächlich erfinderisch das haben schon unsere Urvätter bewiesen als sie in den “schlechten” Zeiten sich einen Rübeneintopf statt eines Fleischeintopfs gemacht haben.
Crowdfounding ist auch so eine Sache, man unterstützt ein Projekt und weiß nicht in welche Richtung es fährt, wie zum Beispiel es der Fall bei den Krautreportern war, dads Unternehmen hatte so gute Vorsätze und mittlerweile sind haben die nur negative Schlagzeilen, sehr schade!
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