Mehr Demokratie! Das verspricht die Piratenpartei seinen Mitgliedern und macht mit Hilfe der Software Liquid Feedback (LQFB) ernst. Andere Parteien sind bereits aufgeschreckt und beobachten genau, wie das Experiment in der Praxis verläuft. Denn den etablierten Parteien laufen die Mitglieder weg und die Piraten Partei attraktiert dagegen immer mehr Neumitglieder. Und die Umfragewerte sind seit Monaten so stabil, dass die PiratenPartei als nächste starke Kraft in der Parteienlandschaft nicht mehr wegzudenken scheint. Aber nicht nur Parteien schielen auf den Erfolg der PiratenPartei.
Frank Roebers, Vorstandsvorsitzender der IT-Verbundgruppe Synaxon AG (ehemals PC-Spezialist Franchise AG), hat vor einigen Monaten die Software Liquid Feedback (LQFB) ins Unternehmen eingeführt, kein Wunder, hat er die Ortsgruppen der Piratenpartei in Bielefeld und Detmold mit aufgebaut. Thomas Ramge beschreibt in dem brand-eins-Artikel “Revolution von oben” die Einführung wie folgt: “Jedes Mitglied kann unter einem Pseudonym im digitalen Raum einen Vorschlag, Initiative genannt, einbringen. Hält eine ausreichende Anzahl von Kollegen, ebenfalls mit Tarnnamen, die Initiative für erwägenswert, geht sie für mehrere Wochen in den Status “in Diskussion”. Dem Austausch der Argumente folgt die “Freeze-Phase”, in der sich die Gemüter ein wenig beruhigen sollen. Schließlich kommt es zur Online-Abstimmung.”
Es braucht allerdings die passende Firmenkultur und Organisation, damit das oben beschriebene Experiment überhaupt funktionieren kann, wie Ramge feststellt: “Synaxon pflegt unter seiner Führung schon lange eine sehr offene Unternehmenskultur (vgl. brandeins 03/2007, “Die gläserne Firma”). So kann beispielsweise jeder, ob Führungskraft oder nicht, seine Aufgabenbeschreibung oder Arbeitsabläufe selbst ändern und dies in einem Unternehmenswiki vermerken. Wenn keiner widerspricht, wird fortan wie vorgeschlagen gearbeitet. Dieses Verfahren mag zwar hier und da zu Konflikten unter Mitarbeitern führen. Gleichzeitig hält es aber auch alle ständig dazu an, mit ineffizienten Routinen zu brechen und nach der intelligentesten Form der Zusammenarbeit zu suchen.”
Bis jetzt hat der Vorstand Vorschläge wie “tarifgerechte Bezahlung”, “Zurverfügungstellung von Firmenfahrrädern” und “Kündigung in der Probezeit nur mit Begründung” durchgewunken, obwohl er jederzeit ein Vetorecht gehabt hätte. Wer “A” sagt, muss auch “B” sagen. Einen besseren “Resonanztest” gibt es eben nicht, auch wenn es schmerzhaft sein kann. Die meisten (anonymen) Vorschläge der Vorstände wurden bisher wohl abgelehnt. Dafür werden die Mitarbeiter aber so aktiv eingebunden, dass bisher kein Wunsch entstand, einen Betriebsrat einzuführen. Das könnte den Gewerkschaften Angst machen, wenn obiges Projekt Schule macht. Aber trotzdem muss man auf der Hut sein, wie eine Führungskraft von Synaxon schön auf den Punkt gebracht hat: “Es dominieren diejenigen, die sonst nicht so viel zu tun haben.”
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Ist es dazu wirklich notwendig, dass Vorschläge anonym abgegeben und anonym bewertet werden. Steckt darin nicht der Inbegriff eines kompletten Beziehungsversagens?!
Die arbeitende Masse per se wird und kann nicht Verantwortung uebernehmen ….Artikel brandeins; Zitat:
http://www.brandeins.de/magazin/risiko/revolution-von-oben.html
“Liquid Feedback führt nicht automatisch zu kollektiver Intelligenz. Auch eine Schnapsidee kann eine Mehrheit finden, wenn die Initiatoren für die Idee gutes Marketing machen.” ….. “Verantwortung lässt sich nicht in ein Netzwerk delegieren. Es bleibt die Notwendigkeit, dass die Unternehmensführung Vorschläge bewertet. Deshalb muss sich Roebers auch ein Vetorecht vorbehalten. Er ist und bleibt den Kapitaleignern verantwortlich, nicht dem Votum von Mitarbeitermehrheiten.”
Piraten Ideologie hin-und her, das finanzielle Risiko eines Unternehmes liegt letztendlich immer bei den Anteilseignern und nicht in der Masse.
Hallo Sascha,
wenn ich die Intention richtig verstanden habe, dann sollen die Teilnehmer über die Vorschläge und deren Inhalt abstimmen und sich nicht davon beeinflussen lassen, wer diesen Vorschlag gemacht hat, um nicht in alte Denkschemata zurückfallen zu müssen.
Sehr schnell verstehen es Menschen als persönliche Niederlage, wenn ihr Vorschlag nicht angenommen wurde. Schlimmer ist, wenn alle davon wissen.
Der Vorstand selbst gibt zu, dass die meisten Vorschläge von ihnen bisher nicht angenommen wurden. Wäre das auch so, wenn sie das namentlich machen würden?
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