Bis jetzt konnten wir uns immer am FC Bayern München reiben. Die Fußballfans lieben ihn oder hassen ihn. So ist das nun einmal mit erfolgreiche Unternehmungen. Doch seit einiger Zeit gibt es ein weiteres Feindbild. Es ist der Zweitligist TSG 1899 Hoffenheim. Und warum? Weil der neuntreichste Mann Deutschlands, SAP Mitgründer Dietmar Hopp, seine Liebe zum Fußball entdeckt hat und sich zur Aufgabe germacht hat, den ehamligen Drittligisten Hoffenheim in die erste Liga zu führen.
Und was kommt Ihm entgegen? Neid, purer Neid und zwar von den Fans und Verantwortlichen anderer Clubs, die eben nicht solch einen starken Finanzier im Hintergrund haben. Sie würden ihn sich alle wünschen, aber dass ein Konkurrent so jemanden hat, das ist ein “Skandal”. Wir Deutschen sind schon so Helden. Dietmar Hopp hätte sich auch bei einem Bundesligisten einkaufen und zurücklehnen können. Aber nein, er will einen Club von “ganz unten” nach ganz oben begleiten. Ein echter Entrepreneur eben. Und was machen wir. Wir erklären Ihn zum Feinbild Nr. 1.
Wie sieht das Zukunftskonzept von Dietmar Hopp für TSG 1899 Hoffenheim konkret aus? Das verrät er in einem aktuellen Interview in der Welt am Sonntag. Demnach setzt er auf eine konsequente Jugendarbeit. Im Ausbildungszentrum von Hoffenheim werden mehr als 1.000 Jugendliche ausgebildet. Zudem werden junge Ausnahmespieler aus der ganzen Welt eingekauft, um Sie später teuer zu verkaufen. Man hört aus dem Interview ganz schnell heraus, dass sich Dietmar Hopp nicht als ewiger Mäzen sieht. Spätestens ein Jahr nach Aufstieg aus der Bundesliga will er bei TSG 1899 Hoffenheim, an dem er 49 % besitzt, aussteigen.
Ob alle Ziele von Dietmar Hopp umzusetzen sind, ist fraglich. Allerdings hat er ein geniales Netzwerk an Unternehmern und Reichen. Deshalb ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass 35 der 40 Logen des neu zu bauenden Stations in Sinsheim schon von Unternehmen reserviert wurden. Dietmar Hopp versucht gerade, den TSG auf breitere Beine stellen zu können, um ähnlich wie bei SAP, eines Tages mit gutem Gewissen aussteigen zu können, ohne dass alles an die Wand fährt. Nur eins hat mich im Interview stutzig gemacht. Hopp war früher Fan von Kickers Offenbach. Wie, jetzt hat sich Dietmar doch Feinde gemacht, nämlich alle Eintracht-Fans 🙂 Und fragt, wessen Fan ich als gebürtiger Frankfurter bin 🙂
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Ich finde, da hast du einen miesen Artikel bezüglich Hoffenheim verfasst.
Es geht dabei keineswegs um den von dir beschriebenen “Neid” anderer Fans/Verantwortlicher. Und es wünschen sich keineswegs alle Fans einen Mäzen für ihren Verein; ich meinerseits würde schnellstmöglich meinem Verein den Rücken kehren, wenn mein Verein nur noch die Marionette in den Händen eines einzigen Unternehmens / Investors ist.
Die Kritik bezieht sich zum einen auf absolut fehlendes bundesligataugliches Umfeld (eine “Fanszene”, die dieses Wortes eigentlich gar nicht würdig ist und es ist und bleibt eben ein Dorfverein) und , das ist noch viel wichtiger, auf den Werdegang dieses Clubs. Ohne die Hilfe Hopps würde man auf Kreis- oder Bezirksniveau rumkicken, wo man auch eigentlich hingehört. All die sportlichen Erfolge waren nur aufgrund der Hopp-Gelder möglich. Das Schlimme ist, dass Hoffenheim, im Vergleich zur Konkurenz, außerhalb des wirtschaftlichen Wettstreits stand/steht. Es gibt hier keine Wechselwirkung zwischen sportlichem und wirtschaftlichen Erfolg. Das Geld ist seit Hopps Engagement einfach da gewesen und die Aufstiege bis in die BuLi waren geplant und bereits vor jahren vorhersehbar. klar musste man auch das nötige Personal holen und so weiter, aber entscheidend ist, dass die Grundlage eben das viele Geld ist, welches sich der Verein nicht mal annähernd selbst erarbeitet hat.
Wenn ein Verein s´wie Freiburg oder Haching den Aufstieg in die erste Liga packte, da konnte man noch Respekt vor haben; bei Hoffenheim sieht das allerdings aufgrund dieser “speziellen” Hintergründe ganz anders aus…
Hallo Daniel,
jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung, auch Du. Allerdings widerspreche Dir 100 % ig. Und das ist mein gutes Recht 🙂
Erfolg ist im Fussball einfach geil. Vielleicht kehren 50 Fans Hoffenheim den Rücken, aber viele Tausend kommen dazu. Unterm Strich könnte man jetzt sagen: Fans verlassen Hoffenheim. Oder man könnte sagen: Viele neue Fans kommen dazu. Es ist immer eine Frage der Sichtweise.
Ich finde es klasse, dass Hopp eben nicht blind in Fussballer investiert, sondern viel in die Infrastruktur investiert. Das Ergebnis ist, dass die Jugendmannschaften um die Meisterschaft mitspielen.
Ich persönlich bin Fan der Eintracht Frankfurt. Hier sieht man, wie ein genialer Vorstand ohne solch einen Millardär im Hintergrund die Eintracht zurück in die Bundesliga gebracht und etabliert hat. Das finde ich genial, ohne die Leistung von Hoffenheim schmälern zu wollen.