Mit zwei Dritteln der möglichen Punkte landet Schweden im aktuellen Klimaschutz-Index 2008 wie im vergangenen Jahr zwar auf dem ersten Platz. Aber von Spitzenleistungen im Klimaschutz kann selbst beim diesjährigen “Klassenbesten” keine Rede sein: “Schweden profitiert von seinem vergleichsweise niedrigen Emissionsniveau, zeigt aber insbesondere in den Bereichen Politik und Trend nur mittelmäßige Leistungen,” kommentiert Jan Burck, Verantwortlicher für den Klimaschutz-Index bei der Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch.
Deutschland holt in der aktuellen Wertung um zwei Plätze auf und liegt nun als Zweiter in der Rangliste direkt hinter Schweden. Hauptgrund für die sind die Anstrengungen im internationalen Klimaschutz während des EU-Frühjahrsgipfels und des G8-Gipfels. Die nationalen Klimapolitiken der im Index vertretenen Länder wurden von den befragten Experten allerdings fast durchgehend als nicht ausreichend bewertet. “Leider befinden sich sieben der weltweit größten CO2-Emittenten zwischen den Plätzen 40 und 55 auf der Rangliste.” Die schlimmsten Klimasünder sind die Länder Saudi Arabien, USA und Australien. “Diese drei Staaten weisen alle ein sehr hohes Emissionsniveau, einen schlechten Emissionstrend und gleichzeitig eine absolut unzureichende Politik auf.”
Der jährlich von Germanwatch und CAN-Europe veröffentlichte Klimaschutz-Index vergleicht die Klimaschutzleistungen von 56 Industrie- und Schwellenländern, die zusammen für mehr als 90 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. Er erscheint in diesem Jahr zum dritten Mal und wurde zum Klimagipfel in Bali mit den neuesten verfügbaren Daten aktualisiert. Er ermöglicht einen fundierten Ländervergleich, weil er nicht nur auf der Basis von Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) die Höhe der klimaschädigenden Emissionen eines Landes berücksichtigt – diese fließen mit einem Gewicht von 30 Prozent in die Indexberechnung ein -, sondern gerade auch die Emissionstrends stark gewichtet (50 Prozent) und die Klimapolitik der Länder (20 Prozent) beurteilt. Eine Befragung nationaler Experten ergänzt den quantitativen Teil des Indexes und beurteilt die nationale wie internationale Klimapolitik der beteiligten Staaten im Detail. Die renommierte Rating-Agentur oekom research nutzt den Index für ihre Finanzmarkt-Ratings.
Und hier ist das Ranking:
- Schweden
- Deutschland
- Island
- Mexiko
- Indien
- Ungarn
- England
- Brasilien
- Schweiz
- Indien
Auf den hinteren Plätzen sind u.a. China (40), Japan (42), Russland (50), Kanada (53), Australien (54), USA (55) und Saudi Arabien (56) gelandet. Ausführliche Infos gibt es in der PDF-Broschüre. Quelle: Pressemitteilung German Watch
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Wer hätte noch vor 5 Jahren gedacht, dass sich die Investitionen Deutschlands in Sachen Klimaschutz so positiv auf ein internationales Ranking auswirken würde.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich auch andere Länder daran ein Beispiel nehmen und nachaltiger wirtschaften.
[…] Immerhin steht Deutschland auf dem Klimaschutz-Index auf Platz 2 im weltweiten Vergleich. Natürlich kann das daran liegen, dass die anderen eben noch schlechter sind – aber dennoch sind wir damit International Vorreiter. […]