Was passiert, wenn man bestehende Trends zehn Jahre fortschreibt? Diese Frage haben sich die Zukunftsforscher von Z_Punkt gestellt und genau darüber eine Artikel für den Technology Review 01/08 verfasst. Demnach werden folgende zehn Trends uns in den nächsten zehn Jahren “verfolgen”:
- Rechenleistung überall: Chips werden Pfennigartikel und milliardenfach in Kleidungsstücken, Verpackungen und Bahntickets integriert
- Breitband für alle: ASP-Services werden endlich flächendeckend genutzt und Fernsehen via Breitband wird zur Normalität
- Abschied vom Festnetz: In Zukunft wird es Medienflatrates geben und egal sein, ober der Endkunde mobil, per Internet oder Festnetz kommuniziert
- Rollende Roboter: Fahrerassistenzsystem setzen sich im Auto durch, werden allerdings den Fahrer nicht ersetzen
- Fab it Yourself: Über das 3D-Druckangebot der Zukunft haben wir hier schon oft berichtet
- Nano allerorten: In Zukunft werden Bio und Nano immer mehr verschmelzen, wie z.B. im Medizinbereich
- Die neuen Mittelschichten: fragen in Indien, China, Brasilien und Russland nach Konsumprodukten wie Kühlschränken nach
- Hunger nach Energie: Nachhaltige Energiegewinnung wird auch in Entwicklungsländern ein Thema werden
- Die letzten (Öl-)Reserven: Die Ölpreise sprechen eine klare Sprache und forcieren das Umdenken in der Energiepolitik
- Vergreiste Babyboomer: Eine Zielgruppe, die immer mehr wächst und deshalb für viele Anbieter immer attraktiver wird
So wirklich neu ist keine der zehn Trends, aber darum geht es in dieser Auflistung auch gar nicht. Vielmehr ist zu überlegen, welche Trends sich nachhaltig durchsetzen und verbreitern werden und wie man davon als Unternehmer profitieren kann. Dieses Trendsurfing ist nicht revolutionär, aber dafür relativ planungssicher. Den ganzen Artikel gibt es hier als PDF.
Like
Diese kurze Übersicht (habe den Artikel nicht gelesen) hört sich recht langweilig an. Es ist einfach nur eine Auflistung von Dingen, die *jetzt* interessant erscheinen, sich aber (noch) nicht durchgesetzt haben oder eben Erkenntnisse bzw. Entwicklungen, die sowieso abzusehen sind weil es bisher immer so war oder lief. Aber ein kreativer Gedanke oder eigenes Vorausdenken (was könnte “dem” folgen bzw. was verändert es?) ist nicht dabei. Was ist mit Veränderung? Die Auflistung ist einfach nur langweilig geradlinig.
Diese Meinung gilt nur für die Übersicht, nicht für den Artikel – den ich ja noch nicht gelesen habe :). Mein erster Eindruck eben.
Hallo Matthias,
das war auch mein erster Eindruck. Aber dafür gibt es ja schliesslich Blogs wie hier, um ein buntes, neues Bild der Zukunft abzubilden.
Jedoch sollte man nicht vergessen, dass viele Unternehmer sehr konservativ sind. Und die investieren eher Geld in Trends, die schon etabliert sind und einen weiteren Wachstumstrend versprechen. Deshalb sollte man die etablierten Trendpfade nicht unberücksichtigt lassen.
In der Liste fehlt mir der Trend “Verschiebung des sozialen Lebens in den virtuellen Raum”. Standard-Communities haben es in den letzten 5 Jahren nun zu einem echten Massenphänomen geschafft. Das klassische Community-Angebot (Selbstdarstellung über eigenes Profil, Messaging, etc.) erlaubt aber nur das Ausleben eines kleines Teils des sozialen Lebens. 3D-Welten wie WoW oder SL gehen hier deutlich weiter, diese sind aber trotz allen Millionengeschreis noch nicht wirklich im Massenmarkt angekommen: für den durchschnittlichen Surfer ist die Barriere zwischen realer und virtueller Welt für diese 3D Welten noch zu hoch.
Eine Kernfrage, die mit dem erwähnten Trend in Verbindung steht ist also: Welche Aspekte sozialen Lebens lassen sich ebenfalls teilweise in den virtuellen Raum verlagern? Eigentum ist sicherlich ein solcher Aspekt: In der realen Welt sind Besitzgegenstände vom Auto bis zu Möbelstücken oder Kleidungsaccessoires auch Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, und stellen somit ein Stück weit soziale Kommunikation dar. Gerade Second Life hat mit seinem Immobilienmarkt gezeigt, dass Eigentum sich auf die virtuelle Welt übertragen lässt: Virtuelle Güter haben einen realen Gegenwert. Was bei SL (noch) fehlt, ist der unmittelbare Bezug zur Wirklichkeit.
WhatsYourPlace.de stellt diesen Bezug her, indem REALE Orte virtuell veräußert werden. Nicht im Rahmen einer aufwändigen 3D-Welt, sondern in einer 2D Community auf Google Maps Basis.