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Segway verliert langsam den Exotenstatus (zumindest in den USA)

Erstmals haben wir hier im Blog im April 2006 über den Segway, das elektroangetriebene Zweirad, berichtet. Seitdem konnte der Segway immer mehr Nischenmärkte in den USA erobern: Immer mehr Polizisten und Securitymitarbeiter, Golfspieler, Touristenführer, Promoter, Mitarbeiter auf Messen und Rentner entdeckten das Gefährt als ideales Transportmittel. Durch die hohen Spritpreise entdecken jetzt immer mehr amerikanische Autofahrer den Segway und lassen zumindest auf kurzen Strecken das Auto stehen und steigen auf den Segway um.

Der Segway kann es sieben Jahre nach Markteinführung schaffen, das erste massentaugliche Elektrofahrzeug in den USA zu werden. Hier gibt es einen Bericht über den Segway-Boom in den USA. Da der Segway so leicht ist, verbraucht er nicht viel Strom und kann in kürzester Zeit wieder aufgeladen werden. Und das ist bei den Elektroautos neben dem Preis noch der Erfolgskiller Nr. 1 (Akkuleistung und Aufladezeit). Auch der Segway ist nicht gerade billig (kostet in den USA mind. 5.000 USD), aber immer noch billiger als ein Zweitfahrzeug und in der Unterhaltung unschlagbar günstig. Zudem kann der Segway auch leicht transportiert werden und ist somit das ideale Transportfahrzeug für die “letzte Meile”. .

Hier in Deutschland fristet der Segway noch ein Schattendasein, da er in den meisten Bundesländern noch nicht für den Straßenverkehr zugelassen ist. Zudem haben die Deutschen meist kleinere Autos, in denen der Segway nicht einfach mitgenommen werden kann. Den Durchbruch könnte der Segway (Straßenzulassung vorausgesetzt) schaffen, wenn mit dem öffentlichen Nahverkehr kooperiert werden würde. Wie wäre es, wenn Abteile in den S-Bahnen umgerüstet werden könnten und als Segway-Parkplätze und Aufladestationen genutzt werden könnten. Dann könnte man mit dem Segway von zu Hause zur nächsten S-Bahn-Station fahren und vom Zielbahnhof gemütlich zum Arbeitsplatz, ohne durchgeschwitzt zu sein.

Ich bemängele, dass hier in Deutschland zu produktorientiert und zu wenig prozessorientiert gedacht wird. Aber gerade der Verkehr kann nur revolutioniert werden, wenn wir Prozessinnovationen entwickeln und mehrere Lösungsangebote miteinander kombinieren. Vielleicht nutzt NRW als erstes großes Flächenbundesland, in dem der Segway eine Straßenzulassung hat, die Chance, neue Prozessinnovationen im Verkehr zu starten. Die Voraussetzungen sind gut, gibt es schliesslich dort eigens einen Innovationsminister.

6 Responses to Segway verliert langsam den Exotenstatus (zumindest in den USA)

  1. Der Segway ist schon lange mein Lieblingsobjekt und jetzt habe ich auch entdeckt, wo ich in Kürze meine erste Probefahrt machen kann. Siehe Lohas Blog

  2. Thialfi sagt:

    Ja, der Segway ist ein echt scharfes Teil. Hast Du auch schon vom Segway Centaur gehört? Hier ein Link zu einem Filmchen über das Gerät. http://de.youtube.com/watch?v=l486tKKIifY&feature=related
    Es soll sich um einen Prototypen handeln. Aber schaut selbst! Würd ich mir sofort zulegen. Übrigens: ganz tolles Blog hast Du da.

    Viele Grüße von Thialfi

  3. Hallo Wolff,

    für Touristentouren ist der Segway ideal geeignet. Ich habe selber hier in Frankfurt, wenn auch nur in einem geschlossen Parcours, den Segway testen können. War richtig klasse. Ich wünsch Euch viel Spaß bei Eurer Tour durch Köln.

    Gruss

    Burkhard

  4. Hallo Thialfi,

    danke für den Tipp. Die Weiterentwicklung finde ich spannend, allerdings wird hier sicherlich bald Konkurrenz von einem Elektro-Quad kommen. Ein Elektro-Quad zum günstigen Preis (unter 3.000 EUR) fände ich richtig cool.

    Es gibt auch noch ganz andere schräge Entwicklungen auf Basis des Segway, wie z.B. ein einrädriges Motorrad. Ich werde wahrscheinlich in einem separaten Artikel auf diese schrägen Entwicklungen eingehen.

    Gruss

    Burkhard

  5. hannes sagt:

    Dem Artikel stimme ich zu, tatsächlich ist ein Segway heute nichts besonderes mehr. Man sieht die Teile mittlerweile ja sogar in privatgebrauch :O Aber das zeigt auch, wie toll Segway fahren ist 😉

  6. Pete sagt:

    Alternative Fortbewegungsmittel sind schon eine geniale Sache und können viel Spaß mit sich bringen. Segway sind definitiv angekommen und gehören “fast” schon zum normalen Bild in einer Großstadt.

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