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Social Networks als Inkubatoren der Zukunft?

Gestern war Patrick Ohler, Gründer und Geschäftsführer der Online Community Wer-kennt-Wen.de, beim Erfahrungsaustausch für Unternehmer der Wirtschaftsjunioren Frankfurt zu Gast. Für mich war es sehr interessant zu erfahren, wie es einem Gründerteam ergeht, das als ersten Partner gleich einen strategischen Investor (in diesem Fall RTL Interaktive) mit ins Boot nimmt. Das Ergebnis: Die Gründer können eine brutal steile Lernkurve vorweisen und haben durch den frühen Komplettverkauf ihrer Firmenanteile zwar nicht das Maximale finanziell herausgeholt, aber können sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren, ohne wahrscheinlich in Zukunft noch einmal Geldsorgen zu haben. Alles hat sein Vor- und Nachteile.

Nach dem Erfahrungsaustausch wurde mich auch klarer, warum Wer-kennt-Wen zum größten deutschen Social Network avanciert ist. Neben sehr viel Glück, der Leichtigkeit des Seins eines studentischen Gründerteams, nötiger Ausdauer (nach vielen anfänglichen Rückschlägen) und starker Partner (wie RTL) war die Wachstumsstrategie entscheidend. Wie fast alle Social Networks setzten die Macher von Wer-kennt-Wen auf virales Marketing. Besonders war in diesem Fall, dass sich das Wachstum in Form konzentrischer Kreise rund um den ursprünglichen Startstandort Koblenz verbreitete. Deshalb ist man auch jetzt z.B. in Hamburg noch nicht so bekannt und setzt hier auch keine Anreize für die virale Verbreiterung.

Spannend fand ich die Frage, womit Wer-kennt-Wen in Zukunft gutes Geld verdienen will. Derzeit überwiegen noch die Einnahmen aus klassischer Bannervermarktung und Google-Ad-Sense. Am Beispiel von der Kooperation von Brands4Friends zeigt sich allerdings, wo in Zukunft die Post bei der Einnahmengenerierung von Social Networks abgehen kann. Im Rahmen einer Affilate-ähnlichen erfolgsabängigen Kooperation verdient Wer-kennt-Wen nicht nur einmalig, sondern nachhaltig, wenn ich bei den Äußerungen von Patrick richtig “zwischen den Zeilen gelesen” habe.

Ich vermute allerdings, dass die Inhaber von Social Networks in Zukunft noch einen Schritt weiter gehen werden und ihre Plattform nur noch anderen jungen Firmen öffnen werden, wenn sie auch am Erfolg in Form von Anteilsbeteiligungen nachhaltig beteiligt werden. Dadurch könnten Sie nicht nur an den Erlösen, sondern auch an Wertsteigerung des Partners partiziperen. Und sie können auch Einfluss darauf nehmen, dass die Kooperation zum Erfolg führt. Denn nach Aussagen von Patrick könnten viele Partner, die wegen einer Werbekooperation anfragen, den Nachfrageansturm gar nicht standhalten. Die Konsequenz: Social Networks werden häufiger zu Inkubatoren und entwickeln sich damit immer mehr zu Beteiligungsgesellschaften. Top, die Wette gilt.

2 Responses to Social Networks als Inkubatoren der Zukunft?

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