Green-Tech Start-Ups

Laut „Green Economy Gründungsmonitor 2014″ wurde in Deutschland in der Green Economy und Bereichen wie Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz von 2006 bis 2013 rund 170.000 Unternehmen gegründet (im Vergleich zu insgesamt 1,2 Mio. Gründungen in Deutschland in diesem Zeitraum). Damit kann jede 7. Gründung dem Green Business zugeordnet werden. Deshalb präsentieren wir hier ausgewählte Green-Tech-StartUps, die in der Regel ihren Firmensitz in Deutschland haben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Hardware-Start-Ups aus den verschiedensten Sektoren.

Werbung:

EnergieEffizienz-Messe Experten Guide

Little Sun – Solarbetriebene Lampen für Afrika
Allein in Äthiopien haben 75 der 100 Mio. Einwohner keinen Zugang zu Strom. Um abends oder nachts Licht zu haben, nutzen sie häufig Petroleum- oder Kerosinlampen, mit verheerenden Folgen. Der Künstler und Designer Olafur Eliasson und der Ingenieur und Solarflugzeugpionier Ferderik Ottesen dachten über dieses Probleme nach und entwickelten eine LED-Lampe mit eingebauten Solarzellen. Innerhalb von fünf Stunden können dank der Sonneinstrahlung die im Inneren des Gehäuses befindlichen Batterien aufgeladen werden und die Lampe für fünf Stunden Licht spenden. In Afrika wird solch eine Lampe für 12 EUR verkauft. Subventioniert wird der Verkauf durch Lampen in den anderen Ländern, in denen sie 22 EUR kosten. Mittlerweile konnten mehr als 350.000 Lampen verkauft werden, davon ca. 50 % in Afrika. Jetzt gibt es auch ein solarbetriebenes Ladegerät zum Aufladen von Mobiltelefonen, MP3-Playern oder GoPro-Kameras. Clever an dem Gerät ist, dass auch eine LED-Lampe integriert ist, so dass das Ladegeräte auch als Lampe genutzt werden kann.

little sun

Africa Green Tec – Dezentraler Energieversorger für Afrika
Die 2015 gegründete Mobile Solarkraftwerke Afrika GmbH & Co. KG möchte mit einer mobilen, kombinierten Solar- und Windanlage mit Speicher zum ersten mobilen & dezentralen Energieversorger Afrikas werden. Die Solarcontainer werden dabei via Crowdfunding finanziert. Geschäftsführer des Start-up-Unternehmens ist Charlie Njonmou, der von verschiedenen Investoren und Social Entrepreneurs unterstützt wird, darunter Torsten Schreiber, Gründer von Africa GreenTec. Nach einer ersten erfolgreiche Crowdinvestingaktion auf betterverst, einer Produktionszeit von acht Wochen und einer sechswöchigen Reise wurde Ende Sepember 2015 das weltweit erste mobile Solarkraftwerk im westafrikanischen Mourdiah (Mali) in Betrieb genommen. Weitere Projekte sind schon in Planung bzw. Umsetzung.

TEG The Energy Generators GmbH – Kostengünstige Retrofit-Kits für Windenergieanlagen
TEG The Energy Generators GmbH will den Ertrag von Windenergieanlagen (WEA) an deutschen Binnenstandorten signifikant steigern. Kostengünstig produzierbare Retrofit-Kits für WEA ermöglichen es – durch passive aerodynamische Optimierung des Rotors – den Jahresertrag einer Anlage um etwa zehn Prozent zu erhöhen. Eine an den Rotorblättern applizierte Oberflächenstruktur verbessert das Strömungsverhalten, verringert den Luftwiederstand und reduziert die Bildung von ungewollten Wirbelschleppen sowie die damit einhergehenden Schwingungen der Rotorblätter. Der zuerst an den Blattspitzen auftretende Strömungsabriss wird verzögert.

Calmdura entwickelt Akkusysteme für elektrische Laubbläser und Co.
Calmdura ist ein junges Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, das sich auf „grüne Technologien“ spezialisiert hat. Die von Victor Fischer gegründete Firma entwickelt und vertreibt auf der Lithium-Ionen Technologie basierende, vielseitig einsetzbare Akkusysteme (Power Pack) für elektrische Power Tools (z.B. Laubbläser, Heckenscheren, Kettensägen, Motorsensen) und Elektroleichtfahrzeuge (z.B. E-Cargo Bikes, Elektrorikschas). Zu den Kunden gehören Städte und Kommunen, öffentliche Dienstleister, Facility Management Firmen und Gärtnereibetriebe (Bereich: Power Tools) sowie Betreiber von E-Fahrzeugflotten (Bereich: E-Fahrzeuge). Bekannt wurde das StartUp durch den Auftritt in „Die Höhle der Löwen“.

ENIO baut dank Crowdpartner ein europaweites E-Tankstellen-Netz auf
Nicht selbst aufbauen, sondern bestehende Ressourcen in ein neues Konzept einbinden. Das ist das Geheimnis vieler Sharing-Geschäftsideen. Ein schönes Beispiel ist ENIO: Vor sechs Jahren hatten die Wiener Friedrich Vogel und Franz Schodl die Idee, mit einer Software-as-a-Service-Lösung, Ladestellen für Elektroautos europaweit zu vernetzen. 2013 gründeten sie das StartUp ENIO. Wenige Jahre später betreiben sie schon (dank der Kooperation mit starken Partnern) 1.500 Ladepunkte im deutschsprachigen Raum. Jetzt soll das E-Tankstellen-Netzwerk dank der Einbindung privater Crowdpartner in den nächsten Jahren auf 90.000 erhöht werden. Durch Installation einer ENIO-Ladestation an der eigenen Hauswand können jetzt Privatpersonen das Grundstück zur E-Tankstelle werden lassen und so nicht nur erneuerbare Energien fördern, sondern auch Geld mit der eigenen Ladestelle verdienen.

enio

Fuhrparkdatenmanager Isofleet – Entsorgungsunternehmen können Mit Isocollect Leerfahrten vermeiden
Die Isofleet GmbH ist ein Technologieunternehmen mit Sitz in Darmstadt, das sich auf die Erfassung und Auswertung von betriebsrelevanten Fuhrparkdaten spezialisiert hat. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb von mobilen Datenerfassungssystemen, sowie Kenntnis branchenspezifischer Prozesse, unterstützt sie ihre Kunden mit der bestmöglichen Lösung für das Unternehmen. Mit Isocollect können z.B. Entsorgungsunternehmen Leerfahrten vermeiden und ihren Touren optimieren, indem sie mit Hilfe von Sensoren erfahren, ob die Container schon voll sind oder nicht. Isofleet bietet dafür nicht nur die Software, sondern auch autarke, batteriebetriebene Hardware-Lösungen an.

GreenPlastics verbessert die Ökobilanz von Plastikprodukten
Seit einiger Zeit existieren, basierend auf nachwachsenden Rohstoffen, erdölfreie Kunststoffe, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen. Diese Materialien sind abbaubar. Die Geschäftsidee von Greenplastics besteht darin, für neue technischen Produkte bzw. Consumerprodukte mit Designanspruch, diese neuen Werkstoffe anzuwenden und ihre verdiente Marktbedeutung zu erhöhen. Andererseits wird darauf geachtet, dass die Ökobilanz bei Herstellung und Verbrauch möglichst positiv ist. Gründer und Geschäftsführer ist Franz G. Hiemstra. Sitz der GreenPlastics GmbH & Co KG ist Groß-Umstadt.

ECF Stadtfarm versorgt Berliner mit Fisch und Gemüse vor Ort
Die ECF Farmsystems Gmbh hat im Jahr 2014 (zum damaligen Zeitpunkt) Europas größte innerstädtische Aquaponik-Farm gebaut, die ECF Farm Berlin. In der 1.800 Quadratmeter großen Anlage plant ECF pro Jahr ca. 25 t Fisch und 35 t hochwertiges Gemüse zu produzieren. Die klimaschonende Produktion von Gemüse und Fisch soll u.a. durch ressourcenschonende Wasserkreislaufsysteme sowie Reduktion von Transportwegen und Kühlketten realisiert werden. Im Dezember 2014 wurde die Berliner ECF Stadtfarm in Betrieb genommen. Im März 2015 fand die Eröffnungsparty statt. Und seit Mai 2015 können Kaufwillige Gurken, Auberginen und Salate im Hofladen erwerben. Die ECF Stadtfarm in Berlin will aber nicht nur die Berliner Bürger klimaschonend mit frischem Gemüse und Fisch versorgen. Die ECF Farm Berlin dient auch als Referenzfarm für den Verkauf weiterer Farmsysteme und deren Anlagenkomponenten an Unternehmer, die Interesse an einem nachhaltigen Geschäftsmodell haben.

Start-Up INFARM errichtet Instore-Farmen in Supermärkten
Den Kunden ist sehr wichtig, möglichst frisches Obst und Gemüse zu kaufen, auch im Supermarkt. Doch wie soll das funktionieren? Metro gibt darauf eine Antwort. Im Rahmen eines Pilotprojektes im Jahr 2016 bauen die Mitarbeiter des METRO-Großmarktes in Berlin-Friedrichshain Kräuter- und Gemüsesorten direkt vor Ort an. In einer platzsparenden, vertikalen Anbauanlage wachsen Basilikum, Salat & Co. auf einer dünnen, nährstoffreichen Wasserschicht. Dadurch sollen die Kunden frische Ware vor Ort ohne Pestizide erhalten. Zudem profitiert die CO2-Bilanz vom Wegfall des Transportweges. Die Technik für die Instore-Farm stammt vom Start-up INFARM. Die Köpfe hinter INFARM sind Guy Galonska, sein Bruder Erez und dessen Partnerin Osnat Michaeli. Sie sind 2012 aus Israel nach Berlin gekommen, um ihre Ideen für urbane Mikrogärten umzusetzen. Das Team besteht mittlerweile aus Pflanzenforschern, Roboterspezialisten, Industriedesignern, IT-Experten, Architekten, Futuristen und Köchen.

metro-infarm

ZenRobotics Recycler ist das weltweit erste Roboter-Sortier-System für Abfall
ZenRobotics Recycler (ZRR) ist das weltweit erste und auch führende Roboter-Sortier-System für Abfall. Die Funktionsweise: Verschiedene Sensoren überwachen durchgehend den Abfall, der auf dem Förderband bewegt wird. Eine intelligente, upgrade- und lernfähige Steuerungssoftware analysiert die Sensordaten in Echtzeit. Die Roboterarme greifen die Objekte verschiedener Form und Größe und befördern sie zu den einzelnen Abfallcontainern. Zwei Roboter-Arme schaffen bis zu 4.000 Zugriffe pro Stunden. Das Unternehmen wurde 2007 gegründet und hat seinen Firmenhauptsitz in Finnland.

Comments are closed.