Hat Jeff Bezos das Wundermittel gegen hohe Retourquoten gefunden?

Gerade laufen wieder viele Beschenkte in die Geschäfte, um ihre Geschenke umzutauschen. Die meisten Händler machen aus Kulanz mit. Die Onlinehändler dagegen müssen innerhalb 14 Tage nach Kauf umtauschen. Und diese Retouren stellen im E-Commerce-Business einen großen Kostenfaktor dar, denn häufig werden die Portokosten der Retouren übernommen und zudem müssen die Retouren inspiziert, neu verpackt und wieder gelagert werden sowie Abschläge beim Wiederverkauf vorgenommen werden. Bei Retourquoten von bis zu 30 % kann das teuer werden. Deshalb prüfen viele Onlinehändler, wie man diesen Kostenfaktor merklich senken kann. Eine Idee ist z.B. die Onlinegeschenkliste bei Amazon, die der Beschenkte erstellen kann, damit er nur das bekommt, was ihm wirklich gefällt.

Die Washington Post hat jetzt eine Patentanmeldung von Jeff Bezos und Colin M. Bryar von Amazon ausgegraben, die noch einen Schritt weiter als die bisherige Geschenkliste geht. Demnach soll jeder Beschenkte eine Sperrliste im Internet erstellen können, um zu verhindern, dass er ungewollte Geschenke bekommt und zurückgibt. Es können unterschiedliche Filter gesetzt werden. So kann z.B. nur überprüft und eingegriffen werden, wenn die Konfektionsgröße nicht stimmt oder Spiele für die Wii-Konsole verschenkt werden, obwohl man Inhaber einer XBox ist.

Man kann aber noch ganz andere Filter erstellen. So werden z.B. Bücher, die nicht auf der Geschenkliste vermerkt sind, automatisch in Bücher umgewandelt, die dort vermerkt sind. Und wenn überhaupt kein Vertrauen in den Verschenker hat, kann man deren Namen hinterlegen und angeben, dass die Geschenke automatisch in Gutscheine umgewandelt werden. Dabei soll der Beschenkte auch noch entscheiden können, ober der Verschenker über diese “Umtauschaktion” informiert werden soll oder nicht. Das klingt alles sehr durchdacht, ob wo bleibt der Zauber des Verschenkens?.

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