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Fidor Bank AG will vom Bitcoin-Boom profitieren

Die virtuelle Währung “Bitcoin” macht in letzter Zeit viele positive Schlagzeilen: Bekam man Ende Dezember 2012 für einen Bitcoin ca. 10 EUR, so sind es ein halbes Jahr später schon 60 EUR (in der Spitze waren es schon mehr als 130 EUR). Immer mehr Investoren prüfen, ob es sich lohnt, einen Teil ihres Kapitals in den Bitcoin zu investieren. Zudem gibt es immer mehr Entrepreneure, die clevere Geschäftsmodelle auf Basis des Bitcoins entwickeln. Business Angels (die sich BitAngels nennen) wollen ihre Währungsgewinne in Form von Beteiligungen an Bitcoin-Startups reinvestieren. Und letztlich gibt es immer mehr Unternehmen, die den Bitcoin vor Ort als Zahlungsmittel anerkennen.

Da passt es gut ins Bild, dass der führende deutsche Bitcoin-Marktplatz Bitcoin.de gestern eine Pressemitteilung veröffentlicht hat, in der eine weitreichende Partnerschaft mit der Fidor Bank AG angekündigt wird. Demnach will die börsennotierte Online-Bank der Bitcoin Deutschland GmbH als Betreiber des Marktplatzes Bitcoin.de für die Erweiterung des Geschäftsmodells ein sogenanntes Haftungsdach zur Verfügung stellen. Damit wäre Bitcoin.de der erste Bitcoin-Handelsplatz Europas mit einer direkten Bankenkooperation und müsste sich damit an den Finanzmarkt-Vorschriften wie z. B. dem Geldwäschegesetz, halten. Ein Thema, weshalb Bitcoin immer wieder negativ in die Schlagzeilen kam.

Die Kooperation soll erst nach der Genehmigung durch die Bafin starten. Oliver Flaskämper, Geschäftsführer der Bitcoin Deutschland GmbH, malt die Chancen auf: „Im Zuge der Kooperation mit der Fidor Bank werden unsere Kunden in den nächsten Wochen die Möglichkeit erhalten, über ein kostenloses FidorPay-Girokonto Bitcoins nahezu in Echtzeit auf bitcoin.de zu handeln. Das ist ein großer Wunsch unserer über 70.000 Kunden aus ganz Europa“. Das Thema Einlagenschatz wäre allerdings nicht das Hauptthema bei dieser Kooperation: “Während Kunden ausländischer Bitcoin-Börsen ihr Geld in der Regel auf nicht insolvenzgeschützte Firmenkonten ins Ausland überweisen, befinden sich die Gelder von bitcoin.de-Kunden seit jeher auf deren eigenen Bankkonten mit EU-Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde und Konto. Darüber hinaus schätzen Bitcoin.de-Kunden einen deutschsprachigen Ansprechpartner.” so Oliver Flaskämper.

Und Flaskämper legt in der PM sogar noch nach, um jeden Anleger ein Investment in Bitcoins schmackhaft zu machen: “Erst vor wenigen Tagen wurde durch eine parlamentarische Anfrage des Bundestagsabgeordneten und Mitglieds des Finanzausschusses Frank Schäffler an die Bundesregierung geklärt, dass Spekulationsgewinne nach einer Haltezeit von einem Jahr für Privatpersonen steuerfrei sind. Damit werden Bitcoins steuerlich gesehen auf die gleiche Stufe wie Gold gestellt.” Und noch was hat der Bitcoin mit Gold gemeinsam. In letzter Zeit sind die Kurse stark eingebrochen. Es sollte nicht verschwiegen werden, dass die Bitcoin-Kurseentwicklung sehr volatil ist. Das liegt u.a. daran, dass die wenigsten Transaktionen mit realen Geschäften unterlegt sind. Also Achtung: Das hier ist keine Anlageempfehlung. Vielmehr will ich auf einen Trend aufmerksam machen, denn mal wieder viele traditionelle Journalisten verpennen.

Bildquelle: ulifunke.com / bitcoin.de

3 Responses to Fidor Bank AG will vom Bitcoin-Boom profitieren

  1. Hi Herr Schneider, vielen Dank für die Berichterstattung zu unserer anstehenden Kooperation. Darf ich eine Anmerkung machen? Unsere Intention ist nicht vom “….bitcoin-boom zu profitieren…”. Das klingt so, als würden wir uns den ganzen Tag überlegen welchen Boom es gibt und wie wir davon profitieren könnten ;-)) Vielmehr ist es so, dass wir sehr stark an das Thema der alternativen und Komplemtärwährungen glauben. Wir denken, dass es sinnvoll ist, wenn sich die Menschen Gedanken über ihr Geld und die Natur ihres Geldes machen. Unsere Vision ist es, dass wir bis Ende des nächsten Jahres vielleicht 4 oder 5 verschiedene Komplementärwährungen auf unserer FidorPay Konto Plattform anbieten. Da gehört dann ein BitCoin für mich genauso dazu wie beispielsweise eine Regionalwährung. Die Menschen sollen die Möglichkeit bekommen, auch bei ihren Währungen eine Diversifikation durchführen zu können – per Mouseclick. Warum? Weil wir in Zeiten einer unglaublichen Finanzkrise gut daran tun. Wie kann das aussehen? Nun, im FidorPay Konto können Sie schon heute zwischen Euro und Fremdwährungen hin und her switchen. Auch Edelmetall kann es sein, wenn Sie wollen. Nun kommen Bitcoins dazu. Vielleicht sind es auch mal Bonuspunkte, who knows…. Letztlich alles was mit maximalem Inflationsschutz Kaufkraft darstellt. DESWEGEN machen wir das – und, um auf den Einganz zurück zu kommen – nicht weil wir vom BitCoin Boom in sich profitieren wollen. Klar, wenn wir dadurch Kunden gewinnen, dann freut uns das. Keine Frage und alles andere wäre gelogen. Wir wollen aber auch zeigen, wie modernes Banking geht!

    Das musste ich loswerden ;-))
    Beste Grüße
    m. kröner (ceo fidor bank)

  2. Hallo Herr Kröner,

    danke für die sehr ausführlichen und sehr spannenden Erläuterungen.

    Ich halte die Fidor Bank derzeit für die innovativste Bank Deutschlands und begleite diesen Weg auch gerne hier im Blog.

    Spannend, was sie noch planen. Schon allein deshalb hat sich die reißerische Überschrift gelohnt 🙂

    Gruss

    Burkhard Schneider

  3. Vielen Dank für das Feedback! Ich hoffe, wir können dem Anspruch auch auf Dauer gerecht werden… mk

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