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Eismann überträgt das Handy-Vertrags-Prinzip auf Gefriergeräte

Ohne die Subvention der Mobilfunkanbieter würden sich deutlich weniger Kunden ein schickes aber auch teures Handy leisten können bzw. wollen. Warum sollte man dieses Konzept nicht auch auf andere Branchen anwenden? Das dachte sich auch Eismann und hat im Januar 2008 im Rahmen einer Pressemitteilung folgendes Angebot veröffentlicht, auf die ich über Hannes Treichl und Förster&Kreuz aufmersam geworden bin:

“Nach dem Motto „60% Sofortrabatt für Ihr Wort“ überträgt eismann als erster das „Handy-Vertragsprinzip“ auf Tiefkühlschränke. In Kooperation mit der Firma Haier, einem der drei weltweit führenden Hersteller von Haushaltsgeräten (Kühl- und Gefriergeräten) bietet eismann seinen Kunden drei qualitativ hochwertige TK – Modelle mit einem Sofortrabatt von bis zu 60% des ursprünglichen Preises an. Im Gegenzug für die Vorab – Vorteile verpflichten sich die Kunden lediglich zwei Jahre lang monatlich für ca. 45 € eismann-Waren zu beziehen (das entspricht 540 € pro Jahr), eben den Bedarf eines ganz normalen Haushalts. “

Regelmäßige Einnahmen über einen längeren Zeitraum sind für Anbeiter immer besonders attraktiv. Die Frage ist nur, zu welchem Preis man sich diese Kundenbindung einkauft? Ich persönlich schätze, dass Eismann mindestens 40 % Einkaufsrabatt bei Haier bekommt. Demnach dürfte der Eigenanteil von Eismann selbst beim teuersten Gefrierschank, der einen UVP von 749 EUR aufweist, bei maximal 150 EUR liegen. Wenn man die 150 EUR auf 24 Monate verteilt, dann bliebe noch ein Eigenanteil von 6 EUR pro Monat, was bei einem Mindestbestellwert von 45 EUR pro Monat einem Rabat von weniger als 15 % entspräche. Kein schlechter Schnitt.

Schon im Jahr 2006 habe ich im Zusammenhang mit dem All-Inclusive-Paket von Volkswagen prognostiziert, dass immer mehr Unternehmen ihre Einkaufsmacht nutzen werden, um günstige Komplettpakete mit großem Preisvorteil ihren Kunden anzubieten, ohne selber große Rabatte geben zu müssen. Ich wundere mich eigentlich, wie wenige Unternehmen das bisher nutzen. Und dass das Handy-Flatrate-Modell für Gefrierschränke auch nicht ganz neu ist, zeigt das Frosta Büro Bistro Konzept, über das ich vor einigen Monaten hier schon berichtet habe.

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6 Responses to Eismann überträgt das Handy-Vertrags-Prinzip auf Gefriergeräte

  1. Im professionellen Bereich gibt’s so etwas ähnliches schon länger:

    Schöller (und sicher auch andere) stellen Gefriertruhen Kostenlos zur Verfügung, man verpflichtet sich jedoch vertraglich, darin nur Schöller-Produkte zu lagern.

  2. […] werden justaloud – Preis für Musicdownload beginnt bei o und steigt bei erhöhter Nachfrage Eismann überträgt das Handy-Vertrags-Prinzip auf Gefriergeräte Free-Copy bietet an Aktionstagen kostenlose Kopien für Studenten an Wie die obigen Beispiele […]

  3. […] Überraschen Sie Ihre Gäste und lassen Sie sich im Gegenzug bei der Bezahlung überraschen Eismann überträgt das Handy-Vertrags-Prinzip auf Gefriergeräte Dank eines Flatrateangebotes schreibt die Quirin-Bank dem Kunden alle Provision gut Beim Hausarzt […]

  4. […] fast verschenken, wenn der Kunden einen Mobilfunkvertrag mit langen Laufzeiten abschliesst. Und Eismann macht es mittlerweile auch. Kunde erhält für jede Weiterempfehlung einen Discount Vor allem […]

  5. Ein Konzept, das auf den ersten Blick für den Konsumenten einen echten Mehrwert generieren sollte, ist in Wirklichkeit grandios gescheitert. Denn heute hört man nichts mehr davon. Wie auch? Schließlich lebt der Direktvertrieb im Bereich TK davon, dass eben keine vertragliche Bindung erforderlich ist. Das soll jetzt anders sen? Aktionismus und aus der Hüfte heraus geschossene Konzepte werden sich immer als das erweisen, was sie sind: Strohfeuer. Liebe Eismänner – das wird den Wettbewerb nicht um einen Gan erschüttern. Schade eigentlich.

  6. Hallo Dietmar,

    hast Du genaue Zahlen zu der Aktion von Eismann oder anders gefragt: Aufgrund welcher Informationen kommst Du darauf, dass die Aktion gescheitert ist?

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